Hurrikan „Hermine“ trifft auf Florida
Miami (dpa) - Als erster Hurrikan seit mehr als zehn Jahren ist der Sturm „Hermine“ auf die Küste Floridas getroffen. Der Hurrikan traf um kurz vor 2 Uhr morgens (Ortszeit) am Freitag mit Böen bis zu 130 Kilometern pro Stunde in St. Marks in der Nähe von Tallahassee auf Land, wie das National Hurricane Center mitteilte.
Vor dem langen Feiertagswochenende in den USA warnen die Behörden vor Sturmböen, Starkregen, Überschwemmungen und starkem Wellengang in Florida und weiten Teilen der US-Ostküste.
Das National Hurricane Center stufte „Hermine“ von einem tropischen Sturm zu einem Hurrikan der niedrigsten Stufe 1 hoch. „Dieser Sturm ist lebensgefährlich“, warnte Floridas Gouverneur Rick Scott. Er hatte bereits am Donnerstag vorsorglich für 51 der 67 Bezirke des Bundesstaates den Notstand ausgerufen. Behörden und Schulen sollten am Freitag geschlossen bleiben.
Den Behörden bereitet Sorge, dass sich in Florida viele Zugezogene und Touristen aufhalten, die nicht wissen, wie sie sich bei einem Hurrikan verhalten sollen. Scott rief dazu auf, sich für mindestens drei Tage mit Vorräten zu versorgen.
Besonders heftig dürfte es die Gegend um Floridas Hauptstadt Tallahassee treffen, bevor der Sturm in einem Korridor über den Bundesstaat hinweg zieht. In abgeschwächter Form kommt „Hermine“ am Freitag und Samstag über Georgia die Küste hoch nach South sowie North Carolina.
Der Sturm könnte auch empfindlich die Soja- und Baumwollernte beinträchtigen. Auch New York und New Jersey könnten in Mitleidenschaft gezogen werden, sagten Meteorologen von der Wetterseite „AccuWeather.com“.
Am Montag feiern die USA den „Labor Day“ (Tag der Arbeit). Das lange Wochenende gilt traditionell als Ende des Sommers, viele Menschen genießen noch einmal ein paar Tage am Strand oder bei Grillfesten.
Am Freitagmorgen war die Stromversorgung für Zehntausende in Tallahassee unterbrochen, meldete der Sender CNN und warnte vor Sturmfluten und Wellen von zwei bis drei Metern. In Florida regnet es bereits seit Mittwoch sehr stark. „Hermine“ könnte nun erhebliche weitere Niederschläge bringen. Als möglicherweise noch gefährlicher stuften die Hurrikanexperten die mit dem Sturm eintreffenden Wellen ein. Das Sturmsystem könne zudem die Bildung von Tornados in Florida begünstigen.
Von einem Hurrikan spricht man, wenn der Tropensturm Böen von 119 Kilometern pro Stunde auslöst. „Hermine“ hatte den Meteorologen zufolge bereits am Donnerstagmittag Böen von etwa 100 Kilometern pro Stunde verursacht und wurde zu einem Hurrikan hochgestuft, als die Windgeschwindigkeiten noch stärker wurden. Der bislang letzte Hurrikan in Florida war „Wilma“ im Jahr 2005.