Im Herbst nur kurze Bergwanderungen planen

München (dpa/tmn) - Das milde Novemberwetter lädt zu herbstlichen Wanderungen ein. Doch die warmen Temperaturen können täuschen: In den Bergen wird es schnell kalt. Herbstwanderer sollten ihre Touren deshalb genau planen und sich im „Zwiebelprinzip“ anziehen.

Im Spätherbst nehmen sich Bergwanderer besser keine langen Touren vor. Außerdem müssen sie genug Zeit einrechnen. „An den kurzen Tagen sollte man früh losgehen und lange Pufferzeiten einplanen“, sagt Holger Bucher vom Deutschen Alpenverein in München. Auch sollte die Wanderung nicht in zu große Höhen führen. Andernfalls könnten Ausflügler leicht von der früh einbrechenden Dunkelheit überrascht werden. Wegen der extremen Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht sei dies im November sehr gefährlich.

Eine Übernachtungsmöglichkeit in den Bergen zu finden, sei im November schwierig, da die meisten Berghütten dann bereits geschlossen haben. „Selbst Hütten, die im Winter wieder geöffnet sind, nutzen den Monat oft für Betriebsferien“, erklärte Bucher. Wer auf eine Übernachtung nicht verzichten will, sollte auf keinen Fall auf gut Glück losziehen, sondern vor dem Start der Tour den Hüttenbesitzer anrufen. Zudem sollte eine Taschenlampe zur Ausrüstung jeder Herbstwanderung gehören.

Allgemein sollten sich Wanderer in den Alpen auf starke Temperaturschwankungen einstellen. „In der direkten Sonne kann es zwar frühlingshaft sein, aber im Schatten sinkt die Temperatur rapide ab“ erklärte Bucher. Trotz allgemein guter Wanderbedingungen können dort sogar vereiste Flächen vorkommen.

Entsprechend sollten sich Wanderer kleiden. Bucher rät zum „Zwiebelprinzip“: Damit ist gemeint, mehrere dünne Schichten statt einer dicken zu tragen. Es sei außerdem ratsam, für jede Schicht Ersatz dabei zu haben. Lange Unterwäsche, Mütze und Handschuhe müssen auch ins Gepäck. „Um diese Jahreszeit sollten dicke Socken und Trekkingschuhe mit hohem Schaft getragen werden, nicht die leichten Modelle.“

Vor dem Start jeder Tour müsse ein Blick auf den Bergwetterbericht geworfen werden. Taucht um diese Jahreszeit eine Kaltfront auf, sei vom Wandern generell abzuraten. Dann sei Schneefall bis hinunter ins Tal sehr wahrscheinlich, warnte Bucher.