Infantin Cristina akzeptiert Vorladung in Korruptionsaffäre

Madrid (dpa) - Die spanische Königstochter Cristina legt wider Erwarten keinen Einspruch gegen ihre Beschuldigung im laufenden Korruptionsverfahren ein.

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Die Infantin werde der Vorladung von Untersuchungsrichter José Castro Folge leisten und sich als Verdächtige in Palma de Mallorca vernehmen lassen, teilten die Anwälte der 48-Jährigen am Samstag in einem Kommuniqué mit. Cristina habe nichts zu verbergen, hieß es weiter.

Es ist das erste Mal in der Geschichte der spanischen Monarchie, dass die Justiz in einem Korruptionsskandal gegen einen direkten Nachkommen des Königs ermittelt. Richter Castro hatte Cristina am 7. Januar offiziell der Geldwäsche und des Steuerbetrugs verdächtigt und die jüngste der beiden Töchter von König Juan Carlos (76) und Königin Sofía (75) für den 8. März zur Vernehmung in Palma de Mallorca vorgeladen.

Die Anwälte der Infantin baten in ihrem Kommuniqué allerdings darum, dass die Vernehmung so schnell wie möglich durchgeführt wird.
Da es keinen Einspruch geben werde, sei eine Vorverlegung nun sehr wahrscheinlich, schrieb die spanische Onlinezeitung „elpais.com“.

Im Korruptionsskandal hatte sich Richter Castro zunächst auf Cristinas Ehemann Iñaki Urdangarín konzentriert. Der frühere Handball-Star (45) steht im Verdacht, als Präsident der gemeinnützigen Stiftung Nóos staatliches Geld in Höhe von mehr als sechs Millionen Euro unterschlagen zu haben.

Wegen des Verdachts der Mittäterschaft hatte Castro bereits im April 2013 erstmals auch Ermittlungen gegen Cristina eingeleitet. Die Entscheidung war damals aber wenige Wochen später vom Landgericht in Palma wegen nicht ausreichender Begründung widerrufen worden.

Das Gericht hatte Castro allerdings seinerzeit auch nahegelegt zu überprüfen, ob Cristina ein Steuervergehen zur Last gelegt werden könne. Zusammen mit ihrem Mann war die Infantin Teilhaberin eines Consulting-Unternehmens, das öffentliche Gelder erhalten hatte und laut Castro als Strohfirma gedient haben soll. Laut Ermittlungen hat das Ehepaar Einkünfte des Unternehmens dem Finanzamt vorenthalten. Zudem soll Cristina Firmengeld privat ausgegeben haben.