Inhaftierter O.J. Simpson will neuen Prozess

Las Vegas/San Francisco (dpa) - Der seit 2008 inhaftierte frühere US-Footballstar O.J. Simpson (65) steht wieder im Rampenlicht. Am Mittwoch trat er vor Gericht in Las Vegas (US-Staat Nevada) in den Zeugenstand.

Simpson bemüht sich um einen neuen Prozess.

Wegen bewaffneten Raubs und Körperverletzung sitzt der einstige Sport- und Fernsehstar eine langjährige Haftstrafe ab. Ergraut und deutlich schwerer erschien Simpson in Handschellen und blauer Anstaltskleidung zu der Anhörung. Das Promi-Portal „TMZ.com“ stellte seinen Auftritt ins Netz.

Er habe nicht gewusst, dass seine Bekannten bei dem Vorfall im Jahr 2007 Waffen dabeihatten, erklärte Simpson vor der Richterin. Er sei zudem von seinem Anwalt falsch beraten und irregeleitet geworden. Der Jurist habe ihm damals davon abgeraten, sich im Zeugenstand zu verteidigen. Auch habe der Anwalt ihm die Möglichkeit eines Deals mit dem Gericht verschwiegen, um eine kürzere Strafe zu erwirken.

2007 war der Ex-Sportler zusammen mit fünf Komplizen in ein Hotelzimmer in Las Vegas eingedrungen und hatte zwei Fanartikelsammler mit Waffengewalt gezwungen, ihm persönliche Erinnerungsstücke auszuhändigen. Die Fotos und andere Gegenstände seien ihm vor Jahren gestohlen worden, machte Simpson geltend. Das Gericht brummte ihm 2008 eine Mindeststrafe von neun Jahren bis maximal 33 Jahre Haft auf.

Simpson war 1995 in Los Angeles Angeklagter in einem aufsehenerregenden Mordprozess. Trotz erdrückender Beweislast wurde er damals vom Vorwurf des Doppelmords an seiner Ex-Frau Nicole Brown Simpson und deren Freund Ronald Goldman freigesprochen. 1997 verlor er jedoch einen Zivilprozess und wurde zur Zahlung von mehr als 33 Millionen Dollar an die Angehörigen von Brown Simpson und Goldman verurteilt.