Intercity-Brand in München löst stundenlanges Bahnchaos aus
München (dpa) - Feuer in einer Intercity-Lokomotive hat mitten im Berufsverkehr am Montag ein stundenlanges Bahnchaos in Bayern verursacht.
Die Passagiere des mit rund 230 Menschen besetzten Zuges von München nach Berlin blieben unverletzt, allerdings kamen der Lokführer und ein Polizist mit leichter Rauchvergiftung ins Krankenhaus, wie die Feuerwehr mitteilte.
Der Brand, der den Angaben zufolge von einem Transformator ausging, legte über Stunden hinweg den kompletten Verkehr am Bahn-Knotenpunkt München lahm. Am frühen Nachmittag normalisierte sich der Verkehr wieder. Es wurden nur noch kürzere Verspätungen gemeldet.
An dem IC 2300, der kurz nach 7.00 Uhr in Richtung Berlin gestartet war, brach nach wenigen hundert Metern das Feuer aus. Der Bahnverkehr zwischen dem Münchner Hauptbahnhof und dem ICE-Halt in Pasing kam deshalb völlig zum Erliegen. Auch der Verkehr auf der viel befahrenen Münchner S-Bahn-Stammstrecke musste eingestellt werden. „Aus Sicherheitsgründen musste der betroffene Bereich großräumig gesperrt werden“, begründete die Bahn die Streckensperrung. Insgesamt waren Zehntausende davon betroffen.
Nach 30 Minuten war der Brand unter Kontrolle, endgültig gelöscht war er aber erst nach mehr als zwei Stunden. Die 230 Fahrgäste konnten zunächst in dem Zug bleiben, später wurden die vorderen Waggons von den Einsatzkräften geräumt. Die Fahrgäste mussten in die hinteren Wagen umsteigen, die Waggons wurden dann von einer Ersatz-Lokomotive in den Hauptbahnhof zurückgeschleppt. Zuvor war von rund 200 Fahrgästen die Rede gewesen.
Die Folgen für den Bahnverkehr in der Region waren immens: Züge konnten den Hauptbahnhof nicht mehr erreichen oder verlassen. Wichtige Fernstrecken nach Nürnberg und Stuttgart waren ebenso betroffen wie der S-Bahn-Verkehr in der bayerischen Landeshauptstadt.
Etwa drei Stunden nach dem Feuer wurden zunächst einige Regionalstrecken von München wieder freigegeben, die Fernverkehrsstrecken folgten knapp eine Stunde später.
Allerdings kam es an einem anderen Münchner Bahnhof zu einem weiteren Zwischenfall: Im Ostbahnhof hatte ein Güterzug die Oberleitung heruntergerissen. Darum müssten weitere Züge umgeleitet werden, sagte ein Bahnsprecher: „Heute kommt einiges zusammen in München.“
Unmittelbar nach Ausbruch des Brandes hatte die Bahn zunächst nur eine Verspätung von zehn Minuten für die anderen Züge im Münchner Hauptbahnhof angegeben. Später war von einer kompletten Sperrung auf unbestimmte Zeit die Rede. Die Fernzüge blieben im Münchner Hauptbahnhof stehen, es kam auch zu Zugausfällen.
Zugbegleiter forderten wartende Reisende auf, mit der Straßenbahn zum Bahnhof in Pasing zu fahren, um München überhaupt verlassen zu können. Ab dort gebe es die Möglichkeit, mit anderen Zügen zu fahren.