Bilderstrecke Ja-Wort unter Tage: Ungewöhnliche Hochzeitsorte in Deutschland
Auch in zahlreichen Industriedenkmälern im Ruhrgebiet kann man inzwischen heiraten. Besonders begehrt sind Termine auf der Welterbestätte Zeche Zollverein: Rostiger Stahl und historische Förderbänder bilden dort die Kulisse für die Brautgesellschaft.
In Köln können sich Paare im Beisein von Elefanten das Ja-Wort geben. Möglich ist das auf der Besucherempore des Elefantenparks des Zoos. Die Stadt, die dort eine Außenstelle des Standesamts unterhält, verspricht Heiratswilligen: „Für Paare, die das exotische Ambiente wünschen, ist dieser Ort genau das Richtige.“ Zu der Exotik mag auch beitragen, dass es in einem Elefantenpark naturgemäß etwas anders riecht als in einem Rathaus. Und dass die „größten Trauzeugen der Erde“ unter Umständen andere Termine haben. „Es wird ausdrücklich auf die nicht gesicherte Anwesenheit der Elefanten hingewiesen“, heißt es von der Stadt.
Im fußballverrückten Westen der Republik zählen auch Bundesliga-Stadien zu beliebten Heiratsorten. Königsblaue Fußballfans können sich etwa in der stadioneigenen Kapelle auf Schalke trauen lassen. Und auch die schwarz-gelben Kontrahenten wollen da mithalten: Fans von Borussia Dortmund können sich im Signal-Iduna-Park das Ja-Wort geben - Sektempfang am Rasenrand oder Nutzung der Südtribüne sind möglich.
Mit Vollgas können Paare am Nürburgring in die Ehe düsen. Die Verbandsgemeinde Adenau und die Rennstrecke in der Eifel haben neben der Start- und Zielgeraden der Grand-Prix-Strecke ein lärmgeschütztes Trauzimmer eingerichtet. Nur zweimal in diesem Jahr sind hier den Angaben zufolge Vermählungen mit Blick auf die Asphaltschleife möglich.
Wetterkapriolen und harte Holzbänke - die Hochzeit auf dem Pilsumer Leuchtturm in Ostfriesland ist eher etwas für den rustikalen Geschmack. Dafür werden das Hochzeitspaar und die Gäste aber mit einer atemberaubenden Aussicht belohnt: Wenn die Sicht gut sei, könne das frisch getraute Paar bis Borkum, Juist und Norderney schauen, sagt der Standesbeamte Ralf Kalkwarf.
In Friedrichshafen am Bodensee kann man beim Heiraten den festen Boden unter den Füßen verlieren. Die Stadt bietet unter anderem Trauungen im Zeppelin an. Allerdings gibt es dabei eine kleine Einschränkung: Die Trauung selbst erfolgt zwar in der Gondel, allerdings während das Luftschiff noch am Boden ist.
Bergstiefel statt Pumps: Einmal im Monat fährt ein Standesbeamter aus Garmisch-Partenkirchen hinauf auf die Zugspitze (2962 Meter). Etwa 60 Paare heiraten jährlich auf Deutschlands höchstem Gipfel. In Baden-Württemberg kann auch auf der Spitze des Feldbergs auf rund 1500 Metern geheiratet werden. Einziger Haken: Mit dem Auto erreicht man den Ort nicht - dafür gibt es aber eine besondere Hochzeitsgondel, die das Brautpaar auf den Gipfel bringt.
Sogar Hollywood hat schon ein Auge auf die Festung Rosenberg im oberfränkischen Kronach geworfen - erst kürzlich diente sie einem Filmteam als Kulisse. Aber auch verliebte Paare können dort ihren besonderen Tag verbringen. 2018 verzeichnete das örtliche Standesamt 142 Eheschließungen, davon wurden 77 auf der Festung vollzogen. Diese Option wird seit dem Jahr 2000 angeboten, wie ein Sprecher der Stadt sagte. Seitdem gehe die Zahl kontinuierlich nach oben.