Januar-Kapriolen: Von viel zu warm bis fast normal
Offenbach (dpa) - Erst fühlte sich der Januar nach Frühling an, im Süden blühten die ersten Blumen. Dann kam Väterchen Frost: Kaltluft aus Russland hat das frühlingshafte Temperaturniveau in Deutschland Ende Januar wieder etwas ausgeglichen.
Unter dem Strich war der Monat nach Berechnungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) dennoch 2,8 Grad wärmer als im langjährigen Durchschnitt der Jahre 1961 bis 1990.
Die erste Januar-Woche war fast sechs Grad wärmer. Niederschlag fiel nur im Nordosten und auf den Bergen als Schnee. Insgesamt war es aber trocken - das Monatssoll wurde nur zu 75 Prozent erfüllt.
Für die nächsten Tage erwarten die Meteorologen wieder steigende Temperaturen: „Es wird eine Spur milder“, sagte Michael Tiefgraber. Auch im Nordosten, wo sich der Januar mit Dauerfrost verabschiedet, klettern die Temperaturen tagsüber wieder über null Grad. In der Nacht zum Samstag ziehen von Westen Wolken auf, die aber voraussichtlich nur auf den Bergen Schnee bringen.
Erhebliche regionale Unterschiede gab es bei den Januar-Temperaturen: Im Südwesten sorgte milde Atlantikluft für etliche frühlingshafte Tage. In Buchenbach im südlichen Schwarzwald zeigte das Thermometer am 9. Januar 17 Grad. In den letzten zehn Januar-Tagen gab es dann riesige Temperaturgegensätze zwischen dem milden Südwesten und dem kalten Nordosten. Dort wurden am 25. Januar mit fast minus 20 Grad die tiefsten Werte gemessen, Gewässer froren zu, Schnee fiel bis ins Flachland.
Entsprechend unterschiedlich fallen die Monatsbilanzen der Bundesländer aus: In Mecklenburg-Vorpommern war es am kältesten. Dort lag die Durchschnittstemperatur nur um 0,8 Grad über dem langjährigen Mittel. In Bayern war es am wärmsten, der Normalwert wurde um 3,6 Grad übertroffen.