Japans Kaiser erfolgreich am Herzen operiert

Tokio (dpa) - Der japanische Kaiser Akihito (78) hat sich erfolgreich einer Bypass-Operation am Herzen unterzogen. Der Eingriff sei am Samstag ohne Komplikationen verlaufen, teilte der Chefarzt des kaiserlichen Haushofamtes, Ichiro Kanazawa, in Tokio mit.

Ein Team von Ärzten der Universität Tokio und der Juntendo Universität habe etwa vier Stunden lang operiert. Alles sei problemlos gelaufen.

Nachdem Akihito aus der Narkose erwachte, besuchten ihn seine Frau, Kaiserin Michiko (77), und ihre Tochter Sayuko Kuroda. Als ihn seine Frau fragte, wie er sich fühle, habe der Monarch genickt und damit angedeutet, dass es ihm gut gehe, hieß es.

Der Monarch hatte sich am Freitag ins Krankenhaus der Universität Tokio begeben. Mit dem Bypass, der die Blutversorgung des Herzens verbessert, wollten die Ärzte dem im Volk sehr beliebten Kaiser ein unbeschwertes Leben ermöglichen. Viele Japaner sorgen sich, dass ihr unermüdlich arbeitender Monarch überlastet sei.

Bereits 2008 litt Akihito unter stressbedingten Gesundheitsproblemen, unter anderem Magenbluten. Im vergangenen November musste er wegen einer Bronchitis zwei Wochen ins Krankenhaus. Tausende von Menschen hatten sich am Samstag zum Palast ihres Monarchen begeben, um Genesungswünsche zu überbringen.

Nach dem Eingriff berichtete einer der behandelnden Ärzte, dass sich der Kaiser in stabiler Verfassung befinde und voraussichtlich bis Montagnachmittag die Intensivstation verlassen könne. Am vergangenen Sonntag hatten die Ärzte eine Verengung der Herzkranzgefäße des 78-Jährigen festgestellt. Wenn keine Komplikationen eintreten, wird er das Krankenhaus voraussichtlich in zwei Wochen verlassen können.

Während seines Aufenthaltes in der Klinik nimmt sein ältester Sohn und Thronfolger Naruhito die Verpflichtungen des Monarchen wahr. Kaiser Akihito, der im Jahr 1989 die Nachfolge seines Vaters Hirohito antrat, war zuletzt 2003 operiert worden, damals wegen Prostatakrebs.