Tausende Menschen betroffen Japans Regierungschef sagt Überschwemmungsopfern Hilfe zu
Okayama (dpa) - Bei der schweren Überschwemmungskatastrophe in Japan ist die Zahl der Toten weiter gestiegen.
Bis heute wurden bereits mehr als 170 Todesopfer in Folge extremer Regenfälle in den vergangenen Tagen gezählt, wobei rund 80 Menschen noch vermisst wurden, wie der Fernsehsender NHK berichtete. Ministerpräsident Shinzo Abe reiste unterdessen in die am schwersten betroffene Provinz Okayama und machte sich von einem Militärhubschrauber aus selbst ein Bild vom Ausmaß der Schäden durch die Überflutungen. Bei einem Besuch in Notunterkünften sagte er weitere Hilfen seiner Regierung zu. Allein in Okayama waren mehr als 50 Menschen ums Leben gekommen.
Abe wollte ursprünglich am Mittwoch nach Europa und in den Nahen Osten reisen, änderte seine Planungen jedoch angesichts der schlimmsten Naturkatastrophe in seinem Land seit dem verheerenden Erdbeben und Tsunami im März 2011. Der Rechtskonservative hatte zwischenzeitlich Kritik auf sich gezogen, weil er und Mitglieder seiner Regierungspartei LDP vergangene Woche feierten, obwohl wenige Stunden zuvor die nationale Wetterbehörde vor ungewöhnlich massiven Regenfällen im Westen des Landes gewarnt hatte.
Als Folge der Unwetter kam es zur schlimmsten Naturkatastrophe in Japan seit dem verheerenden Erdbeben und Tsunami im März 2011. Zwar folgte auf die extremen Regenfälle sengende Sommerhitze, wodurch die Bergungsarbeiten etwas erleichtert wurde. Doch die schwüle Hitze setzt den Menschen zu, auch den Evakuierten in den Notunterkünften. Es bestand weiter Gefahr durch Erdrutsche. Tausende waren wegen beschädigter Straßen auch am Mittwoch noch von der Außenwelt abgeschnitten. Zahlreiche Wohnhäuser sind teils vollkommen zerstört. Die Regierung plant laut Medien den Bau von Übergangswohnungen.