Protest-Ikone Joan Baez sucht die Schuld nicht beim Präsidenten

Stuttgart (dpa) - Für die amerikanische Folksängerin Joan Baez (77) ist nicht alleine US-Präsident Donald Trump für die gesellschaftliche Entwicklung in ihrer Heimat verantwortlich. „Wir beschuldigen Trump, was aber total dämlich ist“, sagte die Musikerin den „Stuttgarter Nachrichten“ und der „Stuttgarter Zeitung“.

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„Die Dinge entwickelten sich in den vergangenen 50 Jahren in die Richtung, in der sie sich jetzt befinden. Und die Menschen ließen es zu!“ Hätte man ihr in den Sechzigern erzählt, dass es heute so zugeht, hätte sie es nicht geglaubt.

Baez führte die Friedensbewegung viele Jahrzehnte mit ihren Protestsongs („We Shall Overcome“) an, engagierte sich in Chile, Argentinien, Kambodscha und Vietnam. „Ich interessierte mich schon in jungen Jahren für die Dinge, die in der Welt vor sich gingen, und merkte sehr früh, dass da etwas falsch läuft“, sagte sie weiter. Sie selbst wolle sich kein Urteil darüber anmaßen, ob und wenn ja, warum junge Popmusiker heutzutage weitaus weniger politisch seien als früher.