Jubel über Überschall-Sprung von Baumgartner
Die Gratulationen für Extremsportler Felix Baumgartner und seinen Überschall-Sprung kommen aus aller Welt. Die Zuschauerzahlen des Spektakels brachen Rekorde.
Roswell/Wien (dpa) - Extremsportler Felix Baumgartner hat für seinen halsbrecherischen Überschall-Sprung Glückwünsche aus aller Welt erhalten und auch bei Medien für Rekorde gesorgt. Bei der Videoplattform YouTube sahen bis zu acht Millionen Menschen gleichzeitig zu, wie sich der 43-jährige Österreicher in die Tiefe stürzte. Damit wurde der bisher erfasste Rekord für Live-Übertragungen im Internet übertroffen. Der Nachrichtenkanal n-tv verzeichnete mit bis zu 6,93 Millionen Zuschauern die beste Einschaltquote in der Geschichte des Senders. Die Schar der Gratulanten für Baumgartner reichte von Arnold Schwarzenegger bis zur Europäischen Weltraumorganisation ESA.
Baumgartner hatte am Sonntag bei seinem lange erwarteten Sprung aus 39 Kilometern Höhe als erster Mensch im freien Fall Schallgeschwindigkeit erreicht. Damit sprang er weit unter der Grenze zum Weltall, das nach verschiedenen Expertenmeinungen zwischen 80 und 100 Kilometern über dem Boden beginnt. Geschützt wurde er nur von einem speziellen Druckanzug.
Der Österreicher war nach ersten Angaben mit einer Höchstgeschwindigkeit von 1342,8 Stundenkilometern auf die Erde zugerast. Damit war er rund 265 Stundenkilometer schneller als der Schall. Die Mach-Zahl soll bei 1,24 gelegen haben, sagte Experte Brian Utley von der Federation Aeronautique Internationale (FAI), die sich um die Datenaufzeichnung von Rekorden in der Luftfahrt kümmert. Die Mach-Zahl ist ein Geschwindigkeitsmaß. Zudem holte er den Rekord für den höchsten bemannten Ballonflug und den höchsten Fallschirmsprung.
Die offizielle Anerkennung der Rekorde soll aber noch mehrere Wochen dauern, da mehrere Organisationen prüfen müssen. „Bei seinen vorherigen Versuchen hat es rund zweieinhalb Monate gedauert, bis alles anerkannt ist“, zitierte die österreichische Nachrichtenagentur APA eine Expertin des Österreichischen Aeroclubs, Petra Huber, der auch zustimmen muss.
Nach dem Spektakel mit der Landung in Roswell im US-Staat New Mexico wird der 43-Jährige zunächst einige Wochen in den USA bleiben. Es sei geplant, dass der Österreicher dort in Talkshows auftrete, sagte Projektsprecher Roland Bogensperger am Montag.
Über soziale Netzwerke zollten zahlreiche Prominente dem Extremsportler Respekt: „Gratulation an Felix Baumgartner für eine herausragende, inspirierende Leistung“, schrieb Actionstar und Politiker Schwarzenegger auf Twitter. „Akzeptiere nie deine Grenzen - denn es gibt keine Grenzen. Viva Felix!“, zwitscherte der brasilianische Bestsellerautor Paulo Coelho. „Gratulation Felix! Sieben Jahre Vorbereitung waren es wert. Wer sonst hielt den Atem an?“, fragte der britische Milliardär Richard Branson. Playmate Gitta Saxx, die einmal mit dem Extremsportler liiert war, drückte auf Facebook die Daumen: „...bete für dich Felix“.
Auch Luft- und Raumfahrtorganisationen feierten den Österreicher. „Sicher gelandet! Glückwunsch auch von uns an Felix Baumgartner, einen sehr, sehr mutigen Fallschirmspringer!“, hieß es von der Europäischen Weltraumorganisation ESA. Die US-Raumfahrtbehörde NASA lobte: „Gratulation an Felix Baumgartner und Red Bull Stratos zu einem Rekordsprung vom Rande des Weltalls!“ „Auch wir sind erleichtert und freuen uns mit Felix Baumgartner und Team“, twitterte das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR).