Juli Zeh empfindet beim Schreiben Scham

Hamburg (dpa) - Die Autorin Juli Zeh (42) möchte auf keinen Fall beim Schreiben beobachtet werden. „Schreiben ist mir peinlich“, sagte Zeh („Spieltrieb“, „Unterleuten“) der Zeitschrift „Psychologie bringt dich weiter“ (Ausgabe 05/16).

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Sie drehe durch, wenn Menschen ihr dabei zuschauten. „Vermutlich empfinde ich die gleiche Scham vor fremden Blicken wie andere Menschen beim Sex. Es ist so intim, das geht niemanden etwas an.“ Sie habe nie für den Leser geschrieben, sondern immer nur für sich selbst.

Trotzdem war es der studierten Juristin immer wichtig, von dem Beruf leben zu können. „Ich bin ein sehr bürgerlicher Mensch und habe ein großes Sicherheitsbedürfnis. Ich wollte keine arme Poetin sein, die für die Kunst alles in Kauf nimmt.“