Justin Bieber: Teeniestar außer Rand und Band

Justin Bieber galt lange Zeit als netter Teenager. Das scheint sich zu ändern, was nicht nur ein Affe zu spüren bekam.

Los Angeles. Justin Bieber, Superstar. Der kanadische Teenie-Schwarm gilt als Gegenbild junger, verwöhnter und egozentrischer Popstars. Doch sein Saubermann-Image bröckelt. Skandale und Skandälchen machen fast schneller Schlagzeilen als Biebers Sportwagen von Null auf Hundert beschleunigen kann.

Glaubt man den Klatschblättern, baut der Jungstar ähnlichen Mist wie viele andere Teenager in den USA: Er fährt zu schnell, trinkt zu viel, kifft angeblich sogar und schmuggelt sich in Clubs, die er als 19-Jähriger nicht besuchen dürfte. Seine Fans bekommen Star-Allüren zu spüren.

Mehrere Konzerte — unter anderem in Dortmund, Berlin und London — begann er mit mehrstündiger Verspätung. Da sollten die zumeist sehr jungen Fans schon längst wieder zu Hause sein.

In Deutschland machte Bieber vor allem mit seinem Affen Schlagzeilen: Zollbeamte hatte das Kapuzineräffchen Mally im März am Münchner Flughafen beschlagnahmt, weil Bieber bei seiner Einreise keine Papiere für das Tier dabei hatte. Abgeholt hatte er das Äffchen nicht mehr. Deshalb fand Mally im Serengeti-Park eine neue Heimat.

Ein Tiefpunkt war Biebers Besuch im Anne-Frank-Haus in Amsterdam im April. Dort schrieb er ins Gästebuch: „Anne war ein tolles Mädchen. Hoffentlich wäre sie ein Bieber-Fan gewesen.“ Viele kritisierten Biebers Worte über das Holocaust-Opfer als respektlos.

Damit nicht genug — eine Frau hat eine Vaterschaftsklage gegen den Sänger eingereicht. Das Kind soll bei einem Quickie nach einem Bieber-Konzert gezeugt worden sein, behauptet sie. Es ist der zweite Fall. Bieber bestreitet, Vater des Kindes zu sein.

In seinem Wohnort Los Angeles kam Bieber möglicherweise auch mit dem Gesetz in Konflikt. Der Teeniestar soll angeblich im März einen Nachbarn angegriffen und bedroht haben. Dieser hatte sich über laute Partys und Biebers rasantes Fahren beschwert. Die Staatsanwaltschaft prüfe Ermittlungen, berichtete die „Los Angeles Times“.

Sein weißer Ferrari bringt Bieber immer wieder in Schwierigkeiten. Erst vor wenigen Tagen gab es wieder Beschwerden bei der Polizei. Die verärgerten Nachbarn sind dabei keineswegs neidische Spießer, sondern andere Promis. Auch angeblicher Haschisch-Konsum zeigt Biebers Wandlung. Der Sänger sei mehrmals mit einem Joint im Mund fotografiert worden, behauptete etwa die Klatsch-Webseite tmz.com. Und in Schweden fand die Polizei Drogen in Biebers Tourbus.

Solche Eskapaden würden bei manch anderem Teenager nur ein Schulterzucken hervorrufen. Doch Biebers „Netter Junge von nebenan“-Image könnte schweren Schaden nehmen. „Dieses Kind braucht Aufsicht von Erwachsenen“, kommentierten Leser die Berichte. „Toll, dass der Junge singen kann, aber sein Leben ist ein Desaster“, bedauerten andere.

Nur wenige verteidigen Biebers jugendlichen Leichtsinn. Einer ist R&B-Star Usher: „Er ist ein Teenager, der sein Leben vor der Kamera leben muss“, sagte er in einem Interview mit Talkshow-Moderatorin Ellen DeGeneres. „Wenn es im Leben keine Hürden gäbe, dann müsste man nichts überwinden.“