Juwelen von Gina Lollobrigida für 3,8 Millionen Euro versteigert
Genf (dpa) - Einige der berühmtesten Juwelen der italienischen Schauspielerin Gina Lollobrigida sind für umgerechnet 3,8 Millionen Euro versteigert worden (4,74 Millionen Schweizer Franken). Mit einem Teil des Erlöses will die einstige Filmdiva die Stammzellenforschung unterstützen.
„Es ist für mich eine große Freude, dass diese Juwelen etwas Gutes bewirken werden, das nach mir weiterlebt“, sagte die 85-Jährige in der Nacht zum Mittwoch nach der Auktion bei Sotheby's in Genf. Die meisten der Schmuckstücke hatte Lollobrigida in den 50er und 60er Jahren vom römischen Schmuckunternehmen Bulgari erworben.
Bei großem Interesse internationaler Bieter an den insgesamt mehr als 20 „La Lollo“-Preziosen erzielte Sotheby's den höchsten Preis für ein Paar Diamanten besetzter Ohrringe aus tropfenförmigen Naturperlen. Die edlen Hänger, die einst zur historischen Sammlung der Habsburger gehörten, wechselten für umgerechnet 1,84 Millionen Euro (2,28 Millionen Franken) den Besitzer.
Dies sei nicht nur ein Auktionsrekord für Naturperlen-Ohrringe, hieß es bei Sotheby's, sondern auch mehr, als vor zwei Jahren für ähnliche Schmuckstücke der Hollywood-Schauspielerin Elizabeth Taylor (1932-2011) erzielt worden sei. Die Taylor-Perlenohrringe seien im Dezember 2011 in New York für 1,98 Millionen Dollar versteigert worden - nach damaligen Kurs „nur“ knapp 1,5 Millionen Euro.
Mehrere der jetzt versteigerten Schmuckstücke hatte die in Italien auch „Gina nazionale“ genannte Schauspielerin, Fotojournalistin und Bildhauerin bei großen Showauftritten getragen, darunter eine diamantene Kombination aus Halskette und Armband. Lollobrigida hatte sie 1961 bei ihrer Auszeichnung mit einem Golden Globe vorgeführt. Ein unbekannter Bieter zahlte dafür umgerechnet rund 600 000 Euro (749 000 Franken).
Das starke Bieter-Interesse reflektiere auch „die Faszination, die weiterhin von der legendären Schauspielerin ausgeht“, sagte David Bennett, Chef von Sotheby's Schweiz. In den 50er und 60er Jahren gehörte die „Lollo“ zu den beliebtesten Kinostars der Welt - mit Filmen wie „Fanfan, der Husar“ (an der Seite von Gérard Philipe, 1952), „Der Glöckner von Notre-Dame“ (mit Anthony Quinn, 1956) und „Die Strohpuppe“ (mit Sean Connery, 1964).
Später engagierte sich die Italienerin immer wieder für die humanitäre Arbeit internationaler Organisationen - darunter das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (Unicef) und Ärzte ohne Grenzen. Sie selber brauche kaum noch Schmuck, seit sie sich vor Jahren der Bildhauerei zugewandt habe, erklärte die Künstlerin. Lange habe sie trotzdem dem Rat von Freunden, ihre Juwelen zu veräußern, nicht nachgeben wollen. Sie habe ihre Meinung geändert, „nachdem ich einem kleinen Mädchen namens Sofia begegnete, das eine Krankheit hat, die nur mit einer Stammzellenbehandlung gelindert werden kann“.
Die Stücke aus dem Lollobrigida-Juwelenschatz waren das Highlight einer großen Schmuck-Auktion von Sotheby's. Dabei wurden für insgesamt 650 Stücke rund 60 Millionen Euro erzielt (74,75 Millionen Franken). Darunter war ein gelber Diamant von 74,53 Karat, dessen Besitzer einst der Schah von Persien war. Für diesen Stein, der nicht zur „Lollo“-Sammlung gehörte, erzielte Sotheby's 2,3 Millionen Euro (2,85 Millionen Franken), was ein Rekord für einen gelben Edelstein dieser Art sei.