Kaltfront lässt das Land rekord-frieren

Zug-Pendler haben es besonders schwer. Tipp für Autofahrer: Bei Startschwierigkeiten vorher das Licht einschalten.

Düsseldorf. Es war nicht nur die kälteste Nacht des Winters, es war eine der drei kältesten Nächte in NRW seit 50 Jahren. Minus 20 Grad wurden im landesweiten Durchschnitt nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) gemessen, den Rekord knackte das westfälische Lippstadt mit 26,5Grad unter Null. Der kälteste Ort in Deutschland war das sächsische Dippoldiswalde - hier war es 1,2 Grad kälter.

Vor allem der Zugverkehr hatte wegen eingefrorener Weichen Schwierigkeiten. Viele Regional-Expresse fuhren dem Fahrplan hinterher, einzelne Verbindungen entfielen. Auf der Linie S 9 zwischen Haltern und Wuppertal waren am Mittwoch teilweise nur acht von 18 Zügen im Einsatz.

In Polen sind seit dem 1.November 76 Menschen erfroren, am Mittwoch allein sieben. Chaotische Zustände herrschen in Norditalien: In Mailand starb ein 46-Jähriger, als ein Vordach über ihm unter der Schneelast zusammenbrach. Nach etwa 30 Stunden Schneefall mussten die Flughäfen in Mailand und Turin schließen, viele Kinder hatten schulfrei.

Deutsche Arbeitnehmer haben es nicht so gut. Weder die Verspätungen bei der Bahn noch vereiste Straßen rechtfertigen Verspätungen, so der Deutsche Anwaltsverein. Wer Busse und Bahnen benutzt, muss zeitig los.

Wer Auto fährt, sollte es winterfest machen und die Tipps des TÜV Süd und des Verkehrsclubs Deutschland beachten: Vor dem Fahren muss das Auto gründlich von Schnee und Eis befreit werden, Frostschutz in der Scheiben-Waschanlage ist Pflicht. So ordnungswidrig wie nutzlos ist es, Autos im Stand warmlaufen zu lassen. Bei guten Batterien hilft es, die Scheinwerfer vor dem Start anzuschalten. Es soll noch bis Ende der Woche bei zweistelligen Minusgraden bleiben.