Karnevalsauftakt: Schunkeln gegen die Kälte

Karneval: Trotz der frostigen Temperaturen lassen sich die Jecken nicht abschrecken und feiern den Auftakt der tollen Tage.

Düsseldorf. Auch der frostigste Karnevalsauftakt seit Jahren hat die hartgesottenen Düsseldorfer Möhne nicht abgeschreckt. An Weiberfastnacht, schunkelten sich die Jecken mit Altbier und Sekt in Stimmung, bis Oberbürgermeister Dirk Elbers vor der Belagerung der Weiber kapitulierte und ihnen den Rathausschlüssel aushändigte.

Das Prinzenpaar feuerte die Jecken nach Kräften an - keiner sollte kalte Füße bekommen. Im Gegensatz zu den Vorjahren war das närrische Treiben vor dem Rathaus aber diesmal überschaubarer, es gab einige Lücken. Die Narren seien bei Minus-Graden wohl enger zusammengerückt, sagten langjährige Beobachter.

Angesichts der für rheinische Verhältnisse arktischen Kälte strömten viele Narren erst wenige Minuten vor dem Altweiber-Countdown auf den Marktplatz. Als sich die Rathaustür um 11.11 Uhr öffnete und die Weiber dem Oberbürgermeister den Schlips abschnitten, gab es aber kein Halten mehr.

Auch in Köln gaben Oberbürgermeister Jürgen Roters und das Dreigestirn aus Prinz, Bauer und Jungfrau um 11.11 Uhr offiziell den Startschuss für den Straßenkarneval.

In Bonn hatten die Waschweiber ab Mittag im rechtsrheinischen Beuel das Rathaus fest im Griff. Angeführt von Wäscherprinzessin Lara I. und begleitet vom tosenden Applaus tausender Zuschauer übernahmen sie das Zepter bis zum Ende der "fünften Jahreszeit" am Aschermittwoch.

In Aachen hatten die Weiber einen männlichen Verbündeten: Prinz Dirk IV., der schon am Vorabend das Rathaus erobert hatte. Die jecken Damen - unter ihnen "Lady Gaga", blaue Schlümpfe oder gescheckte Kühe - feierten ihren Prinzen auf dem Markt.

Als kleinster Karnevalsumzug der Welt startete wieder der Ein- Mann-Zug von und mit Helmut Scherer (75) und seinem Bollerwagen in Unna. Allerdings will das Karnevals-Urgestein 2011 zum letzten Mal antreten - nach mehr als 50 Jahren. In den Karnevalshochburgen machten unterdessen die meisten Behörden und Unternehmen spätestens um 11.11 Uhr dicht - um den wilden Treiben noch zu entkommen oder um kräftig mitzufeiern. Auffallend viele Herren hatte vorsorglich besonders altmodische Schlipse angelegt, nach 11.11 Uhr war alles ab. Die Närrinnen kannten keine Gnade. Red