Kathedrale läutet Lennons Anti-Kirchen-Song
London. John Lennons Friedenshymne "Imagine" kommt in die Kirche: Die Glocken der Kathedrale in Liverpool werden den anti- religiösen Hit des verstorbenen Ex-Beatles im Rahmen eines Kunstprojekts am Samstag in einer Woche erklingen lassen.
Die Gemeinde in der Geburtsstadt der Beatles erklärte am Freitag, sie sei sich des kontroversen Liedtextes bewusst, scheue aber nicht die "konstruktive Debatte". Die Glocken sind nach Angaben der Kirche die schwersten und höchsten der Welt und sind meilenweit zu hören.
Lennon, der 1980 in New York ermordet wurde, hatte den Song aus dem Jahr 1971 als "anti-religiös, anti-konventionell und anti- kapitalistisch" beschrieben. Das Lied beginnt mit der Zeile "Imagine there's no Heaven" (Stelle Dir vor, es gibt keinen Himmel).
Lennons Witwe, Yoko Ono, bezeichnete die Idee als "so wundervoll, dass ich mir das Weinen verkneifen musste". Die Idee stammt von der Künstlerin Cleo Evans. ""Imagine" ist ein unglaublich sanfter, philosophischer und bewegender Song, der das Verlangen nach Frieden ausdrücke", sagte sie.
Die 13 Glocken der Kathedrale werden von sieben Glöcknern geläutet. "Dass wir zulassen, dass die Glocken geläutet werden, heißt nicht, dass wir mit dem Liedtext übereinstimmen", betonte ein Sprecher der Kathedrale. "Aber wir erkennen an, dass er uns zum Nachdenken bringt und dass es andere Weltanschauungen gibt."