Kein Hinweis auf Schmallenberg-Viren beim Menschen

Berlin (dpa) - Eine Studie und Genanalysen haben keinerlei Hinweise auf eine Infektionsgefahr von Menschen durch Schmallenberg-Viren erbracht. Es seien 60 Schäfer und ein Rinderhalter untersucht sowie Virengene analysiert worden, teilte das Robert Koch-Institut (RKI) am Montag in Berlin mit.

„Die Ergebnisse der RKI-Studie zeigen, dass das neue Virus bei Menschen mit viel Erregerkontakt nicht zu einer Infektion geführt hat“, sagte Institutspräsident Reinhard Burger. Die Viren können bei Schafen und anderen Tieren Fehlgeburten auslösen.

Es sei zwar eine vergleichsweise hohe Zahl von Menschen mit intensivem Kontakt zu dem Erreger untersucht worden, teilte das RKI weiter mit. Sehr seltene Infektionsereignisse könnten aber mit einer solchen Studie nicht erfasst werden. Zugleich gebe es bislang jedoch auch keinen anderen Anhaltspunkt, dass Schmallenberg-Viren Menschen infizieren könnten. So könnten auch die drei nächsten Verwandten aus der derselben Virengruppe Menschen nichts anhaben.

Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) hatte das Virus erstmals im November 2011 nachgewiesen und nach dem Herkunftsort der ersten Proben benannt. Das Virus wird durch bestimmte Mücken auf Rinder, Schafe und Ziegen übertragen. Allein in Deutschland sind mehr als 1100 Betriebe betroffen, darunter über 830 Schafhaltungen. Die Infektion der Tiere in einem bestimmten Stadium der Trächtigkeit kann zu schweren Missbildungen bei Föten und zu Todgeburten führen.