Mutter in Psychiatrie Keine Spur von vermisstem Jungen
Bad Salzungen (dpa) - Von dem im thüringischen Bad Salzungen vermissten einjährigen Jungen fehlt weiter jede Spur. Die Suche nach ihm verlief zunächst erfolglos. Der Junge wurde nach Einschätzung von Polizei und Staatsanwaltschaft möglicherweise getötet.
Ein Richter habe angeordnet, die Mutter des Kindes für mehrere Wochen in eine psychiatrische Klinik einzuweisen, teilte die Polizei in Suhl mit. Zuvor war sie vorläufig festgenommen worden.
Ob sich die 35-Jährige zu den Vorwürfen geäußert hat, war zunächst unklar. Der Tötungsverdacht habe sich aus den bisherigen Ermittlungen ergeben, erklärte eine Polizeisprecherin. Beim Vater des Kindes dagegen gibt es den Angaben nach bislang keine Hinweise darauf, dass er etwas mit dem Verschwinden des Kindes zu tun hat.
Die Suche nach dem Jungen konzentrierte sich auf die Werra. Taucher und mehrere Boote waren im Einsatz. „Das Gebiet wird weiträumig abgesucht“, berichtete die Sprecherin. Mit speziell ausgebildeten Spürhunden liefen Helfer das Ufer des Flusses über mehrere Kilometer ab. Dabei hatten die Einsatzkräfte mit Schneeregen und Kälte zu kämpfen. Außerdem gebe es in der Werra teilweise stärkere Strömungen, erklärte sie. „Einen reißenden Fluss haben wir zum Glück nicht.“
Seit Montagnachmittag suchten Polizei, Feuerwehr und weitere Helfer nach dem kleinen Jungen. In der Nacht war der Einsatz auch wegen schlechten Wetters unterbrochen worden. Er sollte am Dienstag bis zum späten Abend fortgesetzt werden. Ob und in welchem Umfang die Suchaktion am Mittwoch weitergeht, war zunächst unklar. Eine Bekannte habe am Montag für die „völlig verstörte“ Mutter des Jungen einen Notarzt gerufen und die Polizei informiert, hieß es.