Kellnern im Akkord
Dass die Joboffensive von der Gewerkschaft anders interpretiert wird als von den Airlines selbst, liegt auf der Hand. Schlechtes Image und mauer Verdienst contra Aufwind nach der Krise. Die Wahrheit liegt in der Mitte.
In der Tat ziehen die Passagierzahlen von Lufthansa und Co. nach den Krisenjahren wieder an. Dass dadurch neue Jobs entstehen, ist ein positives Zeichen. Geld verdienen die Fluggesellschaften aber nur in der Luft. Folgerichtig werden Umlaufzeiten kürzer — und die Belastung für Kabinenpersonal und die Piloten zieht an.
Statt der weiten Welt, wie in den goldenen Zeiten der Luftfahrt, als gereist und nicht gerast wurde, sehen Flugbegleiter heute oft nur noch die Zimmer ihrer Crew-Hotels. Und die Arbeit an Bord erinnert mehr an Akkord-Kellnern als ans Flugbegleiten.