Tatwaffe fehlt Kettensägen-Angreifer hatte bei Festnahme Armbrüste bei sich
Schaffhausen (dpa) - Mit geladenen Armbrüsten im Gepäck hat die Schweizer Polizei den mutmaßlichen Kettensägen-Angreifer von Schaffhausen aufgegriffen. Franz W. habe bei der Festnahme zudem Pfeile und angespitzte Holzstücke bei sich gehabt.
Das sagte der zuständige Schweizer Staatsanwalt Peter Sticher in Schaffhausen. Von der Kettensäge als mutmaßlicher Tatwaffe fehle dagegen jede Spur - sie sei zunächst nicht sichergestellt worden. Auch über das Motiv des Mannes sei noch nichts bekannt. Ein Gericht werde nun über die Anordnung einer Untersuchungshaft entscheiden.
Die Festnahme sei am Dienstagabend ohne Gegenwehr abgelaufen, sagte Sticher weiter. Der Tatverdächtige habe sich kooperativ verhalten. Gefasst wurde der 50-Jährige demnach in Thalwil im Kanton Zürich - Hinweise aus der Bevölkerung hatten die Polizei zu ihm geführt.
Franz W. sei alleine zu Fuß unterwegs gewesen, sagte Polizeieinsatzleiter Ravi Landolt. Wie der Mann die rund 60 Kilometer vom Tatort bis Thalwil zurücklegte und was er dort wollte, sei noch unklar. Auch zu den weiteren Umständen der Festnahme äußerte Landolt sich nicht.
Der Tatverdächtige gilt als psychisch auffällig. Die Staatsanwaltschaft habe angeordnet, dass er medizinisch untersucht werden solle, sagte Sticher.
Längere Zeit war der Mann zunächst in der Nähe des Tatorts bei Schaffhausen in Waldgebieten vermutet worden. Dort soll der Einzelgänger vor der Tat gehaust haben. Der wegen Verstößen gegen Waffengesetze vorbestrafte 50-Jährige war nach Angaben der Polizei am Montag mit laufender Motorsäge in Schaffhausen - unweit der Grenze zu Deutschland - in eine Filiale seiner Krankenkasse gestürmt und hatte dort zwei Mitarbeiter verletzt. Zwei Kunden hätten zudem einen Schock erlitten, ein weiterer Mann sei beim Polizeieinsatz leicht verletzt worden.
Auch die deutsche Polizei hatte nach dem Mann am Montag und Dienstag Ausschau gehalten.