Kinderleichen in ausgebranntem Auto entdeckt
Börnicke (dpa) - Mysteriöser Kriminalfall im Havelland: Zwei verkohlte Leichen sind bei Nauen in einem ausgebrannten Auto gefunden worden. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei handelt es sich bei den Toten um zwei Kinder.
Beamte hatten das Fahrzeugwrack mit dänischem Kennzeichen am Freitagmorgen in einem Wald bei Börnicke an der Bundesstraße 273 entdeckt. Den Hinweis gab ein Unbekannter, der mit schweren Brandverletzungen an der nahe gelegenen Autobahn 24 umherirrte, wie die Potsdamer Staatsanwaltschaft und das Polizeipräsidium mitteilten.
Autofahrer hatten die Polizei informiert, weil sie gegen vier Uhr früh den verwirrten Mann nahe der Anschlussstelle Kremmen bemerkten. Den alarmierten Beamten berichtete er von einem brennenden Auto im Wald. In der Nähe stieß die Polizei dann auf den ausgebrannten Wagen mit den Toten. Der Verletzte wurde mit einem Rettungshubschrauber in eine Berliner Spezialklinik geflogen. Er ist den Angaben nach außer Lebensgefahr, aber nicht ansprechbar.
Ob es sich um ein Verbrechen oder einen Unfall handelt, ist unklar. „Die Ermittlungen stehen ganz am Anfang“, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Der Fundort an der B 273 wurde weiträumig abgesperrt. Das Fahrzeug mit den beiden Leichen blieb zur Spurensicherung zunächst am Ort. Gegen Mittag verließ ein Leichenwagen das Waldstück. Die Toten sollen am Samstag obduziert werden, die Ergebnisse will die Staatsanwaltschaft am Montag bekanntgeben.
Vor fast genau zwei Jahren hatte ein ähnlicher Fall in Schönefeld (Dahme-Spreewald) für Entsetzen gesorgt. Dort wurden am 24. August 2009 eine Mutter und ihre drei Kinder im Alter von sechs bis elf Jahren tot in einem ausgebrannten Auto entdeckt. Die Ermittler gingen damals von einem erweiterten Suizid der Mutter aus.