Herne Kindermord in Herne: Was wir nicht wissen

Wo ist Marcel H.? Mit Hubschraubern, Wärmebildkameras und Hunden sucht die Polizei den mutmaßlichen Kindermörder von Herne. Ein Überblick: Was wir wissen, was wir nicht wissen. (2/2) Zurück zu Teil 1: WAS WIR WISSEN

 Teddybären, Blumen und Kerzen liegen in Herne vor einem Haus in einem Vorgarten.

Teddybären, Blumen und Kerzen liegen in Herne vor einem Haus in einem Vorgarten.

Foto: Marcel Kusch

WAS WIR NICHT WISSEN

Das Motiv: Der mutmaßliche Kindermörder H. ist der Polizei vor der Tat nicht strafrechtlich aufgefallen. Die Polizei beschreibt ihn als Einzelgänger. Er hat den Angaben zufolge auch Gedanken an einen Suizid angedeutet. Doch was den 19-Jährigen getrieben haben könnte, wollen die Beamten aus ermittlungstaktischen Gründen nicht sagen. Am Donnerstag werteten die Ermittler eine digitale Audiobotschaft mit Schilderungen zu der Tat aus. Die Polizei nimmt an, dass sie vom Täter stammt. Auffallend sei die Gefühlskälte bei den Beschreibungen. Die Polizei machte keine Angaben, wie sie auf die Audiobotschaft gestoßen ist.

Die Suche:
Wo könnte sich Marcel H. aufhalten? Immer noch in Nordrhein-Westfalen, vermutet die Polizei. Doch eine entscheidende Spur gibt es den Angaben zufolge bis Donnerstagnachmittag nicht. Die Ermittler nehmen an, dass er Tarnkleidung tragen und an der Hand verletzt sein könnte. Im Internet tauchen den Angaben zufolge immer wieder Bilder auf, die den 19-Jährigen auf seiner Flucht zeigen sollen. Die Polizei erhofft sich Hinweise zu dem Foto des Hundes - warum, sagen die Ermittler nicht. Zum Einsatz bei den „Bandidos“ am Dienstag nennt die Polizei ebenfalls keine Details. Die „Bandidos Herne East“ kritisieren bei Facebook den Einsatz an ihrem Clubhaus und werfen der Polizei vor, falsche Schwerpunkte zu setzen.

Ein weiteres Opfer:
Unklar ist, ob es möglicherweise ein weiteres Opfer gibt. Die Polizei prüft entsprechende Hinweise. Ein User hat sich laut Polizei in einem Internet-Chat als der Kindermörder ausgegeben und dort beschrieben, wie er eine Frau überwältigt habe, um an Daten für einen Bankzugang sowie Computer und Telefon zu kommen. In dem von der Polizei veröffentlichen Chat-Text beschreibt der User, wie er ein „120 kg Biest bekämpft“ habe.