Klassiker kaufen: Sinnvolle Schnäppchen aus dem Schlussverkauf

Frankfurt/Main (dpa/tmn) - Es ist wieder soweit: Mit kräftigen Rabatten will der Handel im Winterschlussverkauf die Lager räumen. Aber mit den Modetrends ist das so eine Sache. Nicht jedes Stück wird im nächsten Winter noch gut tragbar sein.

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Klassiker aber lohnen sich.

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Trends kommen und gehen. Mal rutscht der Rocksaum rauf, mal runter, mal sind die Hosen schmal, eine Saison später weit geschnitten. Es lohnt sich daher häufig nicht, Trendteile der Saison im Schlussverkauf, der Ende Januar wieder die Verbraucher mit Rabatten in die Läden lockt, noch zu kaufen. Modebewusste sollten lieber Ausschau nach Klassikern halten.

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Denn abseits dieses sich immer schneller drehenden Modekarussells gibt es Stücke, die einfach zeitlos sind. Neben der Tatsache, dass sie nie aus der Mode kommen, zeichnet solche Teile vor allem eins aus: „Sie haben eine Geschichte“, sagt der Modeberater Andreas Rose aus Frankfurt am Main. Das gilt beispielsweise für die berühmte Birkin-Bag, benannt nach der französischen Sängerin und Schauspielerin Jane Birkin.

Sie saß Anfang der 80er Jahre in einem Flugzeug von Paris nach London und beklagte sich bei ihrem Sitznachbarn über die Unmöglichkeit, eine Tasche zu finden, in der alle Habseligkeiten Platz finden, die eine Frau zum täglichen Überleben braucht. Der Sitznachbar war der damalige Chef des Nobellabels Hermès. Jean-Louis Dumas begann noch auf dem Flug, eine solche Tasche zu skizzieren. Vier Jahre später gab es die Birkin-Bag erstmals zu kaufen. „Bis heute zählt sie zu den absoluten Statussymbolen unter den Accessoires“, sagt Rose.

Damit verbunden ist natürlich ein mehr als stolzer Preis. „Zwar gibt es mittlerweile durchaus brauchbare Kopien dieser Tasche“, findet die Stilberaterin Ines Meyrose aus Hamburg. „Aber es macht mehr Sinn, eine Tasche im Stil des Klassikers zu kaufen als ein genaues Fake-Modell, dem man dann doch ansieht, dass es eben nicht echt ist.“

Die Stilberaterin rät, Klassiker so abzuwandeln, dass sie auch zum eigenen Stil passen: „Ein gutes Beispiel dafür ist der Trenchcoat, der normalerweise in Beige getragen wird“, erklärt Meyrose. „Wenn einer Frau diese Farbe aber nicht steht, macht es mehr Sinn, auf eine andere Farbe wie Dunkelblau auszuweichen.“ Auch bei den typischen Schulterriegeln und der doppelreihigen Knöpfung könne man Abstriche machen, findet Meyrose. „Wer zum Beispiel sehr zierlich ist, sollte über eine Variante mit verdeckter Knopfleiste nachdenken.“

„Ein Kleidungsstück darf bei der Aufzählung legendärer Klassiker keinesfalls fehlen: das kleine Schwarze“, sagt die Personal Shopperin Maria Hans aus Hamburg. Als Erfinderin des knielangen, eleganten Kleids gilt die Designerin Coco Chanel, die 1926 erstmals ein solches Modell präsentierte. Die Stilbibel der modebewussten Frau, die Zeitschrift „Vogue“ bezeichnete das Kleid im gleichen Jahr als „eine Art Uniform für Frauen mit Geschmack“. Das kleine Schwarze ist fast ein Alleskönner. „Kaum etwas lässt sich so gut und immer wieder neu kombinieren und ist damit so wandelbar“, sagt Hans. In der Tat kann man dieses Kleid sowohl mit einem Blazer im Büro „als auch mit den passenden Accessoires am Abend tragen“, sagt Ines Meyrose.

Ein Pullover aus Kaschmir ist für alle drei Stilexperten ebenfalls ein Klassiker. „Gedeckte Farben wie Beige oder Anthrazit sind für einen Kaschmirpulli immer eine gute Wahl“, erläutert Hans. „Aber auch leuchtende Töne wie Rot oder Orange sehen in diesem Material edel aus.“ Meyrose rät zu hüftlangen Modellen, sie passten jedem Figurtyp. „Und ein schmaler Schnitt sieht immer gut aus.“

Die Jeans gehört für Rose in jeden Kleiderschrank. „Weil sie zu ganz vielen unterschiedlichen Gelegenheiten passt.“ Sie lässt sich mit High Heels und einem edlen Oberteil sogar zum Party-Outfit stylen. „Am schönsten sieht eine Jeans aus dunkelblauem Denim und mit geradem Schnitt aus“, erklärt Meyrose.

Was sonst noch zu den Klassikern zählt? Da fällt den Stilexperten so einiges ein: Für Rose gehört das Ringelshirt dazu. Ines Meyrose dagegen setzt auf eine weiße Bluse. „Die allerdings muss nicht immer reinweiß sein“, sagt sie. „Diese Farbe steht nämlich auch nicht jeder Frau. Creme oder ein gebrochenes Weiß gehen ebenso gut.“ Für Hans sind klassische Pumps fester Bestandteil der Grundausstattung.