Königin Beatrix tröstet Ski-Begleiter von Prinz Friso
Wien/Lech (dpa) - Zusammenhalt zwischen Hoffen und Bangen: Die niederländische Königin Beatrix (74) hat sich nach dem Lawinenunfall ihres Sohnes Friso auch um dessen Begleiter gekümmert.
Die Königin habe ihren Sohn in den Arm genommen und getröstet, sagte die Mutter des Hotelbesitzers aus Lech dem Sender ORF. Der 42 Jahre alte Hotelier konnte noch nicht zu dem Unglück befragt werden. Er stand unter Schock.
Der 43-jährige Prinz Friso war am Freitag beim Skifahren von einer Lawine verschüttet worden. Sein Begleiter konnte sich dank eines schnell gezündeten Lawinen-Airbags im Rucksack retten und Hilfe rufen. Friso liegt seitdem im Koma und schwebt in Lebensgefahr. Die Ärzte können erst Ende der Woche feststellen, ob der Prinz durch den Sauerstoffmangel bleibende Schäden davonträgt.
Die medizinische Prognose sieht allerdings nicht gut aus. Ab drei Minuten Kreislaufstillstand beginne das Gehirn Schaden zu nehmen, erklärte der Berliner Intensivmediziner Lorenz Reill der dpa. „Wenn jemand jedoch 20 Minuten lang nicht geatmet hat, ist von einem Hirnschaden auszugehen.“
Die Mutter des Hoteliers verteidigte die beiden Männer, die trotz hoher Lawinengefahr abseits der Piste Ski gefahren waren. Prinz Friso und ihr Sohn seien besonnene Skifahrer, sagte sie. In dem Hang habe sich selbst bei einer Sprengung am Freitagmorgen keine Lawine gelöst, zudem habe es mehrere Abfahrtsspuren gegeben. Daher hätte sich die beiden sicher gefühlt.
Beatrix und ihre Schwiegertochter Mabel besuchten Friso am Dienstag erneut in der Uniklinik Innsbruck. Sie reisten per Autokonvoi aus Lech an, wo die Familie seit mehr als 40 Jahren ihren Winterurlaub verbringt.
Kronprinz Willem-Alexander versuchte unterdessen in den vergangenen Tagen, die Kinder seines Bruders vor aufdringlichen Reportern zu schützen. „Haben Sie überhaupt keinen Respekt?“, fragte er niederländischen Medien zufolge Fotografen, die die Töchter von Friso beim Skifahren fotografieren wollten.