Prozess Kofferbomben-Attrappe in Bergwerk: Mitarbeiter klagt gegen Kündigung

Hamm/Bottrop. Mit der selbstgebastelten Attrappe einer Kofferbombe hat ein 48 Jahre alter Mitarbeiter des Bergwerks Prosper-Haniel in Bottrop seine Kollegen verschreckt.

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Er wollte sich damit einen Spaß erlauben, erhielt aber die Kündigung. Seine Klage dagegen wies das Amtsgericht Herne ab, an diesem Mittwoch (5. April) verhandelt das Landesarbeitsgericht Hamm in zweiter Instanz darüber.

Der technische Angestellte argumentiert nach Gerichtsangaben, er habe im vergangenen Jahr während einer Nachtschicht in der Maschinenhalle einen ungewöhnlichen Koffer gefunden, der mit Drähten, einem Absperrhahn und einem Messgerät ausgestattet war. Darauf habe er mit weißer Farbe Schriftzeichen und Fantasiewörter gemalt, die den Eindruck islamischer Parolen erweckt hätten. In den Koffer legte er Süßigkeiten. Kollegen, die den Koffer fanden, alarmierten die Polizei, die eine Sprengstoffeinheit entsandte.

Die RAG als Arbeitgeber sah dadurch die Betriebsabläufe und den Betriebsfrieden gestört, da Mitarbeiter mit türkischem und arabischem Hintergrund durch die bemalte Attrappe in Misskredit gebracht worden seien. (dpa)