Kreischalarm: Psy räumt bei NRJ Awards ab
Cannes (dpa) - One Direction singen „Bruder Jakob“, Psy hüpft über den roten Teppich, und Alicia Keys bekommt ein Geburtstagsständchen. Mit einer spektakulären Gala sind am Samstag im französischen Cannes die 14. NRJ Music Awards verliehen worden.
Gewinner des Abends war wenig überraschend der südkoreanische Rapper Psy. Der 35-Jährige begeisterte schon bei seiner Ankunft auf dem roten Teppich, wo er seinen berühmten Pferdereiter-Tanz darbot. Sein Mega-Hit „Gangnam Style“, der als erstes Lied die Milliarden-Marke auf YouTube knackte, gewann in den internationalen Kategorien „bester Song“ und „bestes Video“. Außerdem wurde Psy mit einem Ehrenpreis gewürdigt.
Die Trophäe für die „beste Gruppe“ ging an die britisch-irische Boy-Band One Direction, die vor allem die Teenager im Palais des Festivals entzückte. Zur großen Begeisterung stimmten die Jungs nach ihrem Auftritt das französische Kinderlied „Frère Jacques“ („Bruder Jakob“) an. Ausgezeichnet wurde auch die Kanadierin Carly Rae Jepsen („beste Newcomerin“), die ihren Hit „Call Me Maybe“ zum Besten gab. Bruno Mars („bester Künstler“) bedankte sich per Videoschalte. Auch Rihanna („beste Künstlerin“) nahm ihre Auszeichnung nicht persönlich entgegen.
Dafür verbreitet ein Auftritt von US-Star Taylor Swift („We Are Never Ever Getting Back Together“) zusätzlichen Glamour. Und Alicia Keys sang im hautengen, schwarzen Kleid eine energiegeladene Version ihres „Girl on Fire“. Die New Yorkerin, die tags zuvor ihren 32. Geburtstag feierte, erntete einen Riesen-Appaus, auf den Rängen sangen Fans „Happy Birthday“.
Unangefochtener Star des Abends aber war Psy. Im dicken Auto mit schönen jungen Frauen an Bord fuhr der Rapper auf dem roten Teppich vor. Vor vielen kreischenden Fans, von denen manche stundenlang an den Absperrung ausgeharrt hatten, tanzte der Koreaner - mit weißer Sonnenbrille und silbernem Glitzer-Oberteil - seinen „Gangnam Style“, bevor er in den Saal stürmte und das Lied auf der Bühne beendete.
So spektakulär sein Auftritt war, bei der Verleihung der Preise wirkte Park Jae Sang regelrecht zurückhaltend und bescheiden. „Es macht mich glücklich, Euch glücklich zu sehen“, rief er dem Publikum zu. Und als er zum dritten und letzten Mal auf die Bühne trat, räumte er noch mit einem Missverständnis auf: Hier in Frankreich würden ihn alle „Psii“ nennen, dabei werde sein Name doch englisch ausgesprochen.
Die alljährliche Preisverleihung des Radionetzwerks bildet traditionell den glamourösen Auftakt der Musikmesse Midem. Neben internationalen Trophäen gab es viele nationale Auszeichnungen, unter anderem für Tal („beste Newcomerin“) oder Johnny Hallyday und Patrick Bruel („Ehrenpreis“) NRJ ist mit mehr als 500 Frequenzen in 14 Nationen vertreten. Hörer aus den verschiedensten Ländern hatten über die Gewinnerin abgestimmt.