Laster rauschte ins Schlafzimmer - Fahrer tot
Meiningen/Suhl. Ins Schlafzimmer eines Hauses in Thüringen ist ein Sattelschlepper mit seiner Ladung von 25 Tonnen Stahlschrott gekracht. Der Fahrer kam bei dem Unfall am Donnerstag ums Leben.
Die Hausbewohner kamen mit dem Schecken davon. Die Unfallursache war nach Angaben der Polizei Suhl zunächst unklar.
„Wir hatten großes Glück, das uns nichts passiert ist“, sagte der Bewohner Dieter Böhme. Am Morgen gegen 3.45 Uhr hatte ein mächtiger Krach den 67-Jährigen aus dem Schlaf gerissen. „Ich habe im Bett gesessen und gerufen: „Heike wir müssen raus!““ Umhüllt von einer dichten Staubwolke bahnte er sich mit seiner 66 Jahre alten Frau durch Mauerstücke, Dreck und den gesplitterten Schlafzimmerschrank einen Weg hinaus ins Freie.
Der Sattelschlepper war auf dem Zubringer zur A71 bei Meiningen-Nord in einer Rechtskurve von der Fahrbahn abgekommen. Der Laster mit blauem Führerhaus durchschlug die Wand zum Schlafzimmer. Die Wucht des Aufpralls riss die ganze Hausecke weg. Der 42 Jahre alte Fahrer wurde aus dem Führerhaus geschleudert und erlag noch an Ort und Stelle seinen schweren Verletzungen. Ein Sachverständiger soll nun den Lastzug untersuchen.
„Wir sind körperlich nicht verletzt, aber seelisch“, sagte Dieter Böhme. Noch müssen die Eheleute bangen, ob sie ihr Heim je wieder beziehen können. Es ist das Elternhaus von Heike Böhme. Erst vor zwei Jahren hatten sie die erste Etage renoviert, erzählte ihr Mann. Während die Böhmes vorerst bei Bekannten im Ort unterkamen, versuchten Feuerwehr und Mitarbeiter des Technischen Hilfswerkes THW, das Haus mit Stützen und Holzbalken abzusichern.
Erst danach könne der Laster aus dem einsturzgefährdeten Haus geborgen werden, sagte ein Polizeisprecher. Die Arbeiten dauerten den ganzen Donnerstagvormittag an. Der Schaden beläuft sich nach ersten vorläufigen Schätzungen auf rund 200 000 Euro. dpa