Wuppertal Leiche von Hanaa S. wird in Baden-Württemberg vermutet

Wuppertal/Solingen. Die Leiche der vermutlich ermordeten Hanaa S. aus Solingen wird bei Kronau in Baden-Württemberg vermutet. Es handele sich um eine etwa 120 mal 70 Meter große Fläche, sagte der Leiter der Suchaktion am Dienstag als Zeuge im Mordprozess in Wuppertal aus.

Sie soll jetzt vom dichten Bewuchs mit Brombeersträuchern befreit werden.

Einer der Angeklagten im Mordprozess um den Tod der fünffachen Mutter hatte die Polizei dorthin geführt. Der Schwager der verschwundenen Frau sei sich aber nicht sicher gewesen. Nach einem Jahr Prozessdauer hatte der Angeklagten überraschend sein Schweigen gebrochen und eine Mitverantwortung am Tod der Frau eingeräumt.

Ihre Leiche konnte trotz einer mehrtägigen Suchaktion samt Hubschraubereinsatz bislang noch nicht gefunden werden. Die Suche soll kommende Woche fortgesetzt werden. Das Bundeskriminalamt unterstütze die Ermittler dabei. Der Schwager der Frau habe ausgesagt, die Leiche sei etwa 1,50 bis 1,80 Meter tief vergraben worden. „Ich hatte nicht den Eindruck, dass wir an der Nase herumgeführt wurden“, sagte der Polizist.

Der Schwager kündigte unterdessen am Dienstag eine weitergehende Aussage an - wenn die Suchaktion bei Kronau abgeschlossen sei. Die vier anderen Angeklagten machen mögliche eigene Aussagen vom Ergebnis der Suche abhängig und davon, was der Schwager dann noch sagt.

In dem Prozess stehen fünf Familienangehörige der Vermissten wegen Mordes vor Gericht. Die Irakerin hatte sich von ihrem Mann getrennt und war im April 2015 in Solingen spurlos verschwunden. Die Verwandten sollen die 35-Jährige umgebracht haben, „um die Familienehre wieder herzustellen“, wie es in der Anklage heißt. dpa