Leonardo DiCaprio: Ein „grüner“ Hollywood-Star
New York/Los Angeles (dpa) - Hollywood-Star Leonardo DiCaprio steckt seit 15 Jahren Geld, Verstand und Herz in den Umweltschutz. So beschreibt ihn der ehemalige US-Präsident Bill Clinton (68).
Vergangene Woche war der 39-jährige DiCaprio zum UN-Friedensbotschafter ernannt worden. In dieser Rolle steht er jetzt auf der politischen Bühne der Vereinten Nationen in New York.
Als „Titanic“-Star wurde DiCaprio 1997 über Nacht zum gefragten Nachwuchsschauspieler und Mädchenschwarm, gerade 23 Jahre alt. Schon ein Jahr später machte er sich in Hollywood auch als „Grüner“ einen Namen.
1998 rief der engagierte Umweltschützer die „Leonardo DiCaprio Foundation“ ins Leben, die mit anderen Verbänden vor allem in den Bereichen Erderwärmung, erneuerbare Energien, sauberes Trinkwasser und Schutz von Ökosystemen arbeitet.
Seine Stiftung nahm zum Beispiel im Juli bei einer Benefizgala 25 Millionen Dollar (rund 19 Millionen Euro) Spenden ein. Einen Monat zuvor hatte DiCaprio verkündet, er werde sieben Millionen Dollar zum Schutz der Weltmeere stiften.
Der in Los Angeles geborene Sohn einer deutschen Mutter aus Oer-Erkenschwick in Nordrhein-Westfalen lebt nach eigenen Angaben schon lange umweltbewusst. Er fährt danach Hybridautos und nutzt Solarenergie.
Als Produzent brachte DiCaprio 2007 den Dokumentarfilm „The 11th Hour“ über die Klimaerwärmung in die Kinos. Bei der Premiere in Cannes forderte er Politiker und Bürger zum verstärkten Umweltschutz auf. „Ich glaube, dass der Umweltschutz das wichtigste Thema unserer Generation ist“, sagte der „Titanic“-Star damals.
Kurz zuvor hatte sich DiCaprio zusammen mit dem kleinen Eisbären Knut aus dem Berliner Zoo für das Cover von „Vanity Fair“ ablichten lassen, um so auf die Zerstörung der Natur aufmerksam zu machen.
DiCaprio, der sich als UN-Friedensbotschafter besonders für den Klimaschutz starkmachen soll, wird weiter in Hollywood vor der Kamera stehen. Sein nächstes Projekt ist der Western-Thriller „The Revenant“, in dem er einen Jäger in der amerikanischen Wildnis im 19. Jahrhundert spielt.
Für seinen Auftritt als betrügerischer Finanzmakler in Martin Scorseses „The Wolf of Wall Street“ war er in diesem Jahr für einen Oscar nominiert. Seit seiner ersten Oscar-Chance vor 20 Jahren für das Familiendrama „Gilbert Grape - Irgendwo in Iowa“ (1994) war er als Schauspieler noch für „Aviator“ und „Blood Diamond“ nominiert, ging aber immer leer aus.