Letzter Vorhang für Düsseldorfer Modemesse CPD

Düsseldorf (dpa) - Eine Ära geht zu Ende: Zum letzten Mal hat am Samstag in Düsseldorf die Modemesse „CPD Signatures“ begonnen. Rund 350 Unternehmen zeigen bis zum Montag Trends für die nächste Herbst/Winter-Saison.

Nachdem die einst weltgrößte Mode-Fachmesse in den vergangenen Jahren immer mehr Aussteller und Besucher verloren hat, haben die Macher die Notbremse gezogen. Ab Sommer wird die „CPD“ durch eine neue Veranstaltung ersetzt und zieht vom Messegelände auf ein ehemaliges Industriegelände.

„Es wird etwas komplett anderes, keine klassische Messe mehr“, sagte der Geschäftsführer des Veranstalters Igedo Company, Philipp Kronen. Die zweimal jährlich stattfindende „Gallery Düsseldorf“ soll sich auf Avantgarde- und Designerkollektionen konzentrieren. Ein paar Wochen vorher können die Teilnehmer sich zudem bei einer „Preview“ in Berlin präsentieren. „Die "CPD" war natürlich eine Institution, aber jetzt wollen wir einen klaren Schlussstrich ziehen“, betonte Kronen.

Seit mehr als 60 Jahren gibt es die Düsseldorfer Modemessen, zu ihren Hochzeiten belegten sie das gesamte Messegelände und zählten mehr als 2700 Aussteller. Designer und Bekleidungshersteller zeigten dort ihre Neuheiten, Händler aus aller Welt bestellten dort ihre Waren und informierten sich über kommende Modetrends. Doch die „CPD“ ist seit Jahren im Abwärtsstrudel. Inzwischen ist sie auf zwei Hallen mit etwa 350 Teilnehmern geschrumpft.

Zu schaffen machten ihr unter anderem Konkurrenzveranstaltungen wie die Berliner „Fashion Week“. Während sich dort Prominente und Top-Designer die Klinke in die Hand geben, fehlte der „CPD“ dieser Glamour-Faktor. Die größte Konkurrenz entstand aber vor der eigenen Haustür: In Düsseldorf und Umgebung siedelten sich im Laufe der Zeit mehr als 1000 Showrooms an, in denen Modefirmen ihre neuen Kollektionen zeigten und verkauften. Die Messe verlor zunehmend an Bedeutung.

„Die "CPD" hatte von allem etwas, das wollte keiner mehr. Künftig werden wir uns klar auf einen Bereich konzentrieren“, sagte Kronen. Die „Gallery Düsseldorf“ werde sich zusammen mit den Showrooms als Teil der Modestadt Düsseldorf verstehen. Der Modehersteller-Verband GermanFashion hält das neue Konzept für überzeugend: „Wer Show und Party will, muss nach Berlin gehen, aber die Geschäfte werden nach wie vor in Düsseldorf gemacht“, sagte Präsident Gerd Oliver Seidensticker.