Lina Mai Nguyen begeisterte mit Mathe in „Wetten, dass. .?“

Lina Mai Nguyen verzauberte bei „Wetten, dass. .?“ die Zuschauer. In ihrer Heimatstadt ist sie schon ein kleiner Star.

Gelsenkirchen. Bei „Wetten dass. .?“ hat sich die siebenjährige Lina Mai Nguyen in die Herzen der Zuschauer gerechnet. Und auch in Gelsenkirchen ist die kleine Vietnamesin schon ein Star. Der Mathe-Zwerg aus dem Ruhrpott wandelte in der Show von Markus Lanz in Friedrichshafen Wörter wie „Barbie“ oder „Zwerg“ wie ein Computer in Binärcodes um.

„Null Null Null Eins Null Eins Eins Eins. . .“ So ging das minutenlang im Fernsehen. Bei der Kinderwette verwandelte das Mathe-Mädchen Wörter in lange Zahlenreihen — genau wie Computer das machen. Im Kopf, ohne Stift und Zettel. Sie gewann — während viele Zuschauer die Wette nicht einmal kapiert hatten. „Für meine Wette brauchte ich meinen Kopf. Denn ich musste mir ganz viele Zahlen merken“, sagt die kleine Rechnerin. Die Tochter vietnamesischer Einwanderer geht in die dritte Klasse einer Grundschule im Gelsenkirchener Stadtteil Erle und hat bereits eine Klasse übersprungen.

Vor der Grundschule habe sich Lina noch gar nicht für Zahlen interessiert, doch schon in der ersten Klasse sei es um sie geschehen gewesen, sagt sie. Eins plus eins, das fand die kleine Lina schon schön. Doch ihre Schwester Nina (13) beschäftigte sich zur gleichen Zeit auf dem Gymnasium schon mit Koordinatensystemen und Proportionalrechnungen. Das fand Lina dann noch besser und widmete sich fortan schwierigeren Mathe-Aufgaben.

Seit acht Monaten kann Lina Mai Binärcodes umwandeln. Ihr Vater war gerade dabei, der großen Schwester das Dualsystem und das Dezimalsystem beizubringen, da fragte Lina: „Papa, kannst du mir das auch zeigen?“ „Sie hat’s einfach sofort gekonnt. Das war erstaunlich“, erinnert sich Ky Khuong Nguyen, der von sich selbst sagt, dass er auch schon immer ein Rechner war. Die Idee mit „Wetten dass. .?“ kam von ihm. Und in Friedrichshafen hat Lina dann vor lauter Aufregung auch noch einen Fehler gemacht — direkt beim ersten Buchstaben des ersten Wortes „Tor“. „Aber dann habe ich mich konzentriert“, sagt Lina. „Das zeigt ja auch, dass Lina kein Computer, sondern ein Mensch ist“, kommentiert ihr Papa.

Lina findet Musik und Mikros noch besser als Mathe: „Wenn ich erwachsen bin, will ich mal ein Popstar werden. Das tollste an einem Popstar ist, dass die singen und tanzen“, sagt der Mathe-Zwerg. Am besten findet sie Shakira. Sollte es mit der Musik nicht klappen, dann möchte sie Mathe-Lehrerin werden.

„Aber noch singt und tanzt Lina mehr, als dass sie lernt und rechnet“, sagt ihr Vater. Lina sei ein echter Wirbelwind. In der ZDF-Show am Samstag gab es schon mal einen Handkuss von US-Sänger Bruno Mars („Just The Way You Are“). Und Lanz kommt bei der kleinen Gelsenkirchnerin gut weg: „Er ist toll, er sieht schick und schön aus und er macht das Ganze sehr gut, finde ich.“

Von der Komikerin und Show-Assistentin Cindy aus Marzahn bekam Lina in der Show pinkfarbene Turnschuhe in Pudel-Optik geschenkt. „Die hat sie natürlich mit in die Schule genommen und alle fanden das ganz toll“, erzählt der Vater. Auf der Straße werde Lina auch schon erkannt. Für den Star der Zahlen gehört sich das auch so.