#4U9525 Lufthansa wusste von psychischer Erkrankung des Co-Piloten
Flugschule war über eine "abgeklungene schwere depressive Episode" informiert
Frankfurt. Die Lufthansa hat am Dienstagabend in einer Erklärung eingeräumt, dass sie Kenntnis von der psychischen Erkrankung des Co-Piloten des Germanwings Fluges 4U9525 hatte. Dies hatten die Lufthansa und ihr Vorstandsvorsitzender Carsten Spohr bislang bestritten. Die Lufthansa hatte mehrfach dargestellt, von psychischen Problemen ihres Angestellten keine Kenntnis zu haben.
Am Dienstagabend dann die Kehrtwende: Lufthansa räumt nun ein, dass der Co-Pilot im Jahr 2009 die Flugschule der Airline über eine "abgeklungene schwere depressive Episode" informiert hat. Die Information hatte er der Flugschule per Email übersandt. Zuvor hatte er seiner Ausbildung für mehrere Monate unterbrochen. Die medizinischen Unterlagen hatte er der Verkehrsfliegerschule übersandt, um die Wiederaufnahme seiner Ausbildung zu erreichen. Ihm wurde die erforderliche ärztliche Flugtauglichkeit trotz des Hinweises bestätigt.
Nach eigenen Angaben hat Lufthansa diese Unterlagen im "Interesse einer schnellen und lückenlosen Aufklärung" der Staatsanwaltschaft Düsseldorf zusammen mit weiteren Ausbildungsunterlagen des Co-Piloten übergeben. Das Unternehmen teilte weiter mit, die Aufklärung der Ermittlungsbehörden weiterhin uneingeschränkt zu unterstützen. Weitere Erklärungen zu den neuen Erkenntnissen werde Lufthansa nicht abgeben, so das Unternehmen, "weil wir den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Düsseldorf nicht vorgreifen wollen".