Madonna stänkert weiter gegen Le Pen

Paris (dpa) - Pop-Diva Madonna ist erneut auf Konfrontationskurs zu Frankreichs rechtsextremer Politikerin Marine Le Pen gegangen. Bei einem Konzertauftritt in Paris verzichtete die 53-jährige Sängerin jetzt zwar darauf, ein Video zu zeigen, in dem Le Pen ein Hitlerbart und ein umgedrehtes Hakenkreuz ins Gesicht projiziert werden.

Stattdessen griff sie Le Pen allerdings mit Worten an. „Was passiert, wenn Menschen Angst haben? Sie werden intolerant“, sagte Madonna in Anspielung auf die 43-Jährige und deren Forderungen nach einer harten Ausländerpolitik. Ihre Absicht sei es, Toleranz zu fördern.

Zuvor hatte Madonna minutenlang die „alten Zeiten“ in Frankreich gelobt. Als schwarze Künstler in den USA noch gar nicht öffentlich auftreten durften, seien sie in Frankreich bereits mit offenen Armen empfangen worden, sagte die Pop-Diva am Donnerstagabend. Heute stehe man allerdings vor schweren Zeiten. „Die Märkte brechen ein, in Griechenland haben die Leute nichts zu essen und überall auf der Welt leiden die Menschen und haben Angst“, so Madonna. Deswegen fingen die Leute, an mit dem Finger aufeinander zu zeigen und sich gegenseitig die Schuld zuzuschieben.

„Ich weiß, dass ich eine gewisse Marine Le Pen sehr verärgert habe“, ergänze Madonna. Eigentlich sei es aber gar nicht ihre Absicht, sich Feinde zu machen.

Bei den rund 2700 Konzertbesuchern im traditionsreichen Pariser Olympia kamen die ausführlichen Einlassungen zum Thema unterschiedlich an. Während zahlreiche Konzertgäste begeistert Beifall klatschten, beschwerten sich andere über Madonnas minutenlange Rede. Zum Abschluss des nicht einmal einstündigen Konzerts hallten gellende Pfiffe und Buh-Rufe durch den Saal.

Der Konfrontation zwischen Madonna und Le Pen dauert mittlerweile seit Wochen an. Wegen des bei mehreren Konzerten gezeigten Hakenkreuzvideos erstatte die französische Rechtspopulistin jüngst sogar Anzeige. Sprecher Florian Philippot sprach von einer „sehr ernsten Beleidigung“. „Wir können im Namen von Entertainment nicht alles akzeptieren“, sagte er.