Auf den ersten Blick wirkt bei Prada alles sehr harmonisch: die knielangen, meist schwingenden Plissee-Röcke, die Bandeau-Tops, die Spitzen-Twinsets und die Bonbonfarben. Es gibt viele Reminiszenzen an die 1950er-Jahre. Doch unter die feminine Eleganz mischt sich auf den zweiten Blick eine überraschende Dosis Testosteron. In den Druckmotiven sind rasante Straßenkreuzer im Comic-Stil zu erkennen. Einige Jacken erinnern vage an Mechaniker-Blousons. Hier und da ziert eine lodernde Flamme die Rückseite eines Mantels.

Bei Fendi werden viele Streifendessins angeboten, wogegen Alberta Ferretti für die Saison Frühjahr/Sommer 2012 vor allem Drucke mit Dschungelmotiven im Sinn hat. In der Kollektion von Max Mara wiederum dominiert ein sportiver City-Stil, der sich unter anderem in den zahlreichen zum Rock getragenen Blouson-Varianten, vom perforierten Leder bis zur Ballonseide, ausdrückt.

Am Freitag schließlich brachte Etro eine sehr geometrisch angelegte Mode auf den Laufsteg. Grafische Muster prägen die neue Kollektion des italienischen Modehauses. Sie sind mal opulent, dann wieder puristisch interpretiert. Es gibt sehr bunte Varianten, aber auch Schwarz-Weiss-Optiken. Unter einigen Kleider blitzen Unterröcke mit Plissees oder Fransen hervor, sich kreuzende Träger modulieren oft den Oberkörper.