Majestätische Gehänge und viel Fell - Edle Accessoires sind in
Heidenau (dpa/tmn) — Während die Oberbekleidung im Herbst und Winter dezent ist, fallen die Accessoires auf. Die Frau darf sich mit auffälligen Ohrringen und schweren Colliers behängen. Und an den Händen trägt sie Leder mit Federn.
Wer prunkvolle Accessoires liebt, darf sich auf den Herbst und Winter freuen. Dann sind nach den bunten Stücken des Sommers wieder opulente Modelle angesagt. „Im Herbst und Winter liegen Kleidungsstücke in weniger knalligen Farben im Trend“, erklärt die Personal Shopperin Simone Piskol aus Heidenau bei Dresden. „Damit es nicht zu grau wird, darf die Frau ihr Outfit mit großen Accessoires aufpeppen.“ Sie beobachtet, dass Stücke mit schimmernden Glanzeffekten oder in Gold, Bronze und Kupfer im Kommen sind. Im Winter werden sie mit Kunstpelz, Schmucksteinen oder Pailletten zum Blickfang. „Allerdings sollte man Wert auf feine Materialien und eine pointierte Auswahl der Stücke legen“, findet die Stylistin Maria Hans aus Hamburg. „Sonst kann der Look schnell billig wirken.“
Vor allem beim Schmuck sind überdimensionierte Modelle gefragt. „Ohrringe dürfen groß und auffällig sein“, sagt die Einkaufsberaterin Sonja Grau aus Ulm. „Die opulenten Armreifgebilde bestehen häufig aus vielen einzelnen Elementen.“ Dasselbe gelte für Ketten: Mehrere kurze und längere Ketten trägt die Frau übereinander. Bijou Brigitte kombiniert dazu auch gleich viele Anhänger. Topshop und Heine bieten alternativ mehrreihige Colliers an.
Bei Woll-Accessoires wie Schals und Mützen hat Piskol Grüntöne wie Smaragd oder Türkis in den Kollektionen gesehen, aber auch dunkle Beerentöne oder Bordeaux. „Vor allem Kopfbedeckungen mit kurzer Krempe sind modern“, sagt Hans. „Sie wirken zu einem Mantel sehr elegant.“ Seeberger hat bordeauxrote Hüte mit dünnen oder mehrlagigen Bändern im Angebot, United Colours of Benetton ein blaues Modell.
Handschuhe bieten sich gut an, um aufzufallen. Einkaufsberaterin Grau berichtet von Modellen mit Fransen, Pailletten und Strass-Elementen. Sisley hat kurze schwarze Handschuhe mit Nieten und Marc Cain helle mit grauen Federn. Martin Wuttke von der Internationalen Lederwarenmesse in Offenbach erwartet bei den Taschen ein Revival: „Nach der Farbenschlacht im Sommer ist Schwarz zurück.“ Daneben gebe es sie häufig in Smaragdfarben, Violett oder Bernsteinrot. „Oft wird auch mit dekorativen Elementen gearbeitet. Pelz-Applikationen, Nieten oder große Schmucksteine liegen im Trend.“
Bei Salvatore Ferragamo ist eine schwarze Tasche in der Mitte mit Fell überzogen. Picards Modell aus Cord hat aufgedruckte silberne Punkte, die Clutch von Minx viele weiße Glassteine an der Front. Daneben setzt sich laut Wuttke eine Entwicklung aus dem Sommer fort: „Es wird viel mit Materialmixen gearbeitet. Hightech-Materialien wie Neopren, Nylon, spiegelndes Metall oder durchsichtiges Plastik kommen neben Leder zum Einsatz.“ Etro etwa kombiniert an nur einer Tasche Kunstfell, ornamental gewebten Stoffen, Rau- und Glattleder.
Männer tragen Umhänge- und Henkeltaschen, wie Grau berichtet. „Ruhig im Material-Mix — also beispielsweise Nappaleder mit kariertem Stoff.“ Auch die Aktentasche sei wieder häufiger zu sehen. Bei Schals liegen wie bei den Frauen Beerentöne und Dunkelgrün im Trend, sagt Piskol. Und die Fliege erlebe ein Revival.