Mann nimmt sich nach Mordanschlag auf Stiefsohn das Leben
Greven/Münster (dpa). Nach dem grausigen Brandanschlag eines Mannes auf seinen Stiefsohn am Wochenende hat der 53 Jahre alte Brandstifter sich offenbar selbst getötet. Der Mann habe sich nach der Tat im Münsterland vor einen Zug geworfen, berichtete Oberstaatsanwalt Heribert Beck am Montag.
Zuvor hatte der 53-Jährige am Samstag das Haus seiner Familie in Greven in Brand gesetzt und seinen 19-jährigen Stiefsohn damit schwer verletzt.
Grund für die Tat war eine Ehekrise. „Der Mann wollte seinen Stiefsohn töten, um seine Frau zu treffen“, sagte Beck. „Ihr Sohn ist ihr Ein und Alles.“ Die Ehefrau hatte der Ermittlungen zufolge angekündigt, ihren Mann am Sonntag zu verlassen und aus dem gemeinsamen Haus auszuziehen. Daraufhin blieb der 53-Jährige in der Nacht zum Sonntag so lange wach, bis sein Stiefsohn von einer Party nach Hause kam. „Nachdem der Sohn schlafen gegangen war, hat er eine Gasleitung manipuliert und einen Toaster so umgebaut, dass er der Zünder für eine Verpuffung sein würde“, erklärte Oberstaatsanwalt Beck. Anschließend verschüttete er Benzin im ganzen Haus, setzte es in Brand und verschwand.
Sein Stiefsohn entkam den Flammen nur knapp und zog sich Brandverletzungen und eine Rauchgasvergiftung zu. Das Haus wurde nahezu komplett zerstört. Die Mutter des 19-Jährigen war zu der Zeit an ihrer Arbeitsstätte. Später fanden Polizisten das Auto des Stiefvaters in einem Waldstück in Greven. Die Suche nach dem 53-Jährigen blieb aber zunächst erfolglos. Die Obduktion einer Leiche, die am Samstagabend auf Bahngleisen bei Ibbenbüren gefunden worden war, ergab am Montag, dass sich der Mann nach seiner Tat selbst getötet hatte.