Maria Höfl-Riesch feierte Märchenhochzeit in Weiß

Going (dpa) - Von einer „Märchenhochzeit mit Kutsche“ hatte Maria Höfl-Riesch schon als kleines Mädchen geträumt - jetzt ging für Deutschlands Alpin-Prinzessin dieser Traum in Erfüllung. „Es ist genau, wie wir es uns gewünscht und vorgestellt haben“, schwärmte die Braut im schneeweißen Kleid mit feiner Schleppe.

In der Abendsonne von Going am Wilden Kaiser in Österreich dirigierte die Skirennfahrerin vor dem Bio- und Wellnesshotel Stanglwirt die Hochzeitskapelle - und gab damit vor rund 230 Gästen die ersten Takte für die Feier bis in die Morgenstunden vor.

Tränen der Rührung waren beim Gottesdienst in der Pfarrkirche zum Heiligen Kreuz vor imposanter Bergkulisse zahlreiche vergossen worden. „Ich glaube, wir haben beide fünfmal geweint“, verriet der Bräutigam im schwarzen Anzug. Seine Maria im zuvor geheimgehaltenen Kleid hätte er sich „nicht schöner“ vorstellen können. Und auch das im Wettkampf so beherrschte Ski-Ass wurde von den Gefühlen überwältigt. „Als mich mein Papa in die Kirche reingebracht hat und als ich auf den Marcus zugegangen bin, das war schon der erste wahnsinnig emotionale Moment. Ich hatte da schon einen riesengroßen Kloß im Hals“, gestand die Doppel-Olympiasiegerin.

Zweimal Gold bei Olympia, Ehrung als „Sportlerin des Jahres“, der Sieg im Gesamtweltcup - nach 14 Monaten voller Erfolge durfte die 26-Jährige nun auch das große private Glück mit ihrem 37 Jahre alten Manager genießen. „Er ist einfach die Liebe meines Lebens. Ich bin mit nichts anderem so sicher, dass es das Perfekte ist“, betonte die 20-malige Weltcup-Siegerin. Beckenbauer-Berater Höfl geht es nicht viel anders. Wenn er seine Traumfrau zusammenstellen könnte, „dann würde die Maria rauskommen“.

Fußball-„Kaiser“ Franz Beckenbauer, der damals für die berufliche Verbindung von Riesch und Höfl den Weg ebnete, sorgte am Samstagabend mit Günter Netzer für unterhaltsame Momente. Das gelang auch Schalke-Boss Clemens Tönnies mit einer Gesangseinlage. Aktive Ski-Größen wie Ex-Weltmeisterin Kathrin Hölzl oder Weltcup-Sieger Felix Neureuther und frühere Alpin-Stars wie Hilde Gerg oder Martina Ertl-Renz waren weitere prominente Gäste, die das Festmahl von Promi-Koch Alfons Schuhbeck genießen durften. Statt Geschenken hatten sich die Brautleute Spenden für Stephanie zu Guttenbergs Initiative „Innocence in Danger“ gewünscht.

Stolz präsentierte das Paar die Eheringe aus Rosé- und Weißgold, die sie sich schon am Donnerstag bei der standesamtlichen Heirat in Partenkirchen angesteckt hatten. Nur was es als Hochzeitsgeschenk im Hause Höfl-Riesch gegeben hatte, verrieten sie nicht. „Ein bisschen Geheimnisse muss man auch haben“, sagte die Athletin.

Warum sich ihre eingeladene amerikanische Ski-Freundin Lindsey Vonn nicht meldete, weder zu- noch absagte, wurde nicht thematisiert. „Wir haben gesagt, dass wir heute keine Worte über dieses Thema verlieren“, sagte Höfl-Riesch. Schade ist die Eiszeit in der Frauen-Freundschaft - Vonn hatte sich nach dem verlorenen Weltcup-Finale als schlechte Verliererin gezeigt - aber allemal. Doch die Freude über die Hochzeit und die Flitterwochen auf einer einsamen Seychellen-Insel sollte das keineswegs trüben. „Gleich am Montag hauen wir ab“, sagte die freudestrahlende Braut.