Massenkarambolage auf der A 57: Rohre nur schwer entflammbar
Material durfte unter der Brücke gelagert werden.
Dormagen. Die Rohre, deren Brand die Katastrophe auf der A 57 ausgelöst hat, waren nach Angaben von NRW-Verkehrsminister Harry Voigtsberger (SPD) schwer entflammbar. „Um solche Rohre in Brand zu setzen, sind erhebliche Hilfsmittel nötig, sprich: Brandbeschleuniger“, sagte Voigtsberger nach Angaben einer Sprecherin. „Ganz offensichtlich steckt hier kriminelle Energie dahinter.“
Die Rohre hätten aus dem als schwer entflammbar kategorisierten Material PE (Polyethylen) bestanden, das für Fernmeldeleitungen benutzt werde. Sie durften dort aufgrund ihrer Eigenschaften gelagert werden, betonte Voigtsberger.
Juristen beurteilen die Brandstiftung als „gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr“ nach Paragraf 315 b des Strafgesetzbuches. Bei einer Verurteilung könne man von einer Freiheitsstrafe von zwei bis fünf Jahren ausgehen, sagte am Dienstag ADAC-Rechtsexperte Jost Kärger.
Zu klären sei jedoch, ob neben der Gefährdung des Straßenverkehrs auch fahrlässige Tötung und Körperverletzung als Straftatbestände hinzukommen. Red