Mega-Jackpot-Gewinner gehen am Montag wieder arbeiten

Nashville (dpa) - Ein Ehepaar aus einem kleinen Ort im US-Staat Tennessee hat ein Drittel des Milliarden-Jackpots der Lotterie Powerball gewonnen.

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Das Paar in den Fünfzigern meldete sich am Freitag bei der Lottogesellschaft in Nashville, die den Gewinn bestätigte. John und Lisa Robinson werden nun um rund 200 Millionen Dollar (etwa 183 Mio. Euro) reicher. So viel dürfte ihnen von ihrem Anteil in Höhe von 327,8 Millionen Dollar bleiben, nachdem die Steuerbehörden zugeschlagen haben.

Das Ehepaar hat zwei Kinder. In die Räume der Lottogesellschaft kamen sie mit ihrer Tochter Tiffany und ihrem Hund. Der Zeitung „The Tennessean“ zufolge beschreiben sich die Robinsons als ganz gewöhnliche Leute - und das wollen sie auch als Multi-Multi-Millionäre bleiben. So planen beide, am Montag wieder ganz normal zur Arbeit zu gehen: John Robinson hat einen Job in einem Vertriebszentrum, Ehefrau Lisa ist Arzthelferin. „Man kann sich nicht einfach hinsetzen und nichts tun. Wie lange hält man das aus?“, zitierte die Zeitung den Familienvater.

Neben den Robinsons haben noch zwei andere Parteien den mit 1,58 Milliarden Dollar (rund 1,45 Mrd Euro) angespeckten Jackpot - den bisher größten in der Lottogeschichte - geknackt. Diese zwei Gewinnscheine wurden in Florida und Kalifornien gekauft, die Besitzer meldeten sich aber zunächst nicht.

Die Gewinner können sich für eine Einmalzahlung entscheiden oder für eine über 29 Jahre gestreckte Auszahlung. Wählen sie die Jahresraten, erhalten sie insgesamt einen größeren Betrag, weil die Lottobetreiber das Geld über all die Jahre anlegen - Zinsen inklusive. Ein Einzelgewinner kommt so auf die gesamte Jackpot-Summe, gibt es mehrere Glückliche, teilen sie sich den vollen Jackpot-Betrag. In jedem Fall müssen jedoch kräftig Steuern abgedrückt werden.

Die Robinsons entschieden sich nach Medienberichten für eine Einmalzahlung von 327,8 Millionen Dollar anstatt des vollen Jackpot-Drittels von 528,8 Millionen Dollar. „Man weiß nie, ob man morgen noch da ist“, so Familienvater John.

Er kaufte nach eigenen Angaben am vergangenen Mittwochabend auf dem Heimweg von der Arbeit mehrere Lottoscheine - auf Drängen seiner Frau und wenige Stunden vor der Ziehung. Dann ging er ins Bett, weil er sich nicht wohlfühlte. Lisa weckte ihn dann auf: „Ich rannte schreiend durchs Treppenhaus.“

Große Pläne zum Geldausgeben haben die Robinsons, die sich am Freitagmorgen in einer TV-Sendung als Gewinner zu erkennen gaben, zumindest bisher nicht. Die Studentendarlehen ihrer Tochter wollen sie zurückzahlen und ihre Kirche sowie ein Krankenhaus unterstützen. Ihr bisheriger, bescheidener Bungalow reicht ihnen weiter völlig. Sie habe früher nie ein großes Haus gewollt, „das will ich immer noch nicht“, sagte Lisa Robinson. Schließlich müsse man ein großes Haus ja auch sauber halten. Aber ein Herzenswunsch ihrer Tochter werden sie erfüllen: Tiffany wollte immer ein Pferd, und jetzt bekommt sie es.