Mehr als 50 Tote bei Fährunglück in Myanmar befürchtet
Rangun (dpa) - Bei einem Fährunglück vor der Küste von Myanmar sind wahrscheinlich mehr als 50 Menschen ums Leben gekommen.
„Wir suchen noch immer nach den Vermissten, aber es scheint unmöglich, dass sie bei dem schlechten Wetter und der starken Flut noch am Leben sind“, sagte Behördensprecher Win Myaing. Die von der Regierung betriebene Fähre „Aung Tagun-3“ kenterte am späten Freitagabend mit 214 Menschen an Bord.
Möglicherweise waren sogar mehr Passagiere an Bord des verrosteten Doppeldecker-Schiffes. Viele Menschen in Myanmar kaufen keine Tickets, erscheinen also auch nicht auf der Passagierliste. Bis Samstagabend (Ortszeit) hatte die Marine vor der Küste von Rakhine im Westen des Landes 21 Leichen geborgen. 26 Menschen galten offiziell als vermisst. Die Retter konnten 167 Passagiere sicher an Land bringen.
Der Grund des Unglücks blieb zunächst unklar. „Wir wissen es nicht genau, aber vielleicht war das Schiff trotz des schlechten Wetters überladen“, sagte der Sprecher weiter. Neben den Passieren hatte das Boot auch 129 Tonnen Güter geladen.
Win Myaing erklärte, riesige Wellen seien über die Fähre geschwappt, kurz nachdem sie den Hafen von Taunggok in Richtung Sittwe verlassen hatte. Es habe stark geregnet und gewindet. Dutzende Passagier seien über Bord gegangen.
In Myanmar - früher Birma oder Burma genannt - kommt es immer wieder zu Schiffs- und Bootsunglücken. Viele Menschen in den Küstengebieten sind angewiesen auf dieses günstige Fortbewegungsmittel; außerdem sind viele Gegenden in den Flussdeltas am besten per Boot zu erreichen, da es keine Straßen gibt.