Indien Mehr als 80 Tote bei Tempel-Brand in Südindien

Tragödie von nicht genehmigtem Feuerwerk verursacht.

Menschen versammeln sich an der UNglücksstelle in Indien.

Menschen versammeln sich an der UNglücksstelle in Indien.

Foto: Str

Neu Delhi. Bei einem Brand in einem Tempel in Südindien sind in der Nacht zu Sonntag mehr als 80 Menschen ums Leben gekommen und mehr als 300 weitere verletzt worden, viele erlitten schlimme Brandwunden. Die Tragödie wurde nach Behördenangaben durch ein nicht genehmigtes Feuerwerk ausgelöst, zu dem sich tausende Familien an dem Hindu-Tempel Puttingal Devi in der Küstenstadt Paravu versammelt hatten.

"Mindestens 86 Menschen kamen ums Leben", sagte Gesundheitsminister J.P Nadda dem Sender NDTV. Die Marine und die Luftwaffe schickten Hubschrauber, um die Verletzten in Krankenhäuser zu bringen. Bis zum Morgen kämpften Feuerwehrleute gegen die Flammen, die mehrere Gebäude zum Einsturz brachten. An der Befreiung festsitzender Menschen waren auch Polizisten beteiligt.

Mit dem Feuerwerk sollte das hinduistische Neujahrsfest gefeiert werden. Nach Angaben der Nachrichtenagentur PTI brach das Feuer wahrscheinlich aus, als ein Teil der Feuerwerkskörper explodierte, die in einem Lagerraum am Rande des Tempelgeländes gelagert waren. Der Premier des Staates Kerala, Oommen Chandy, sagte, die Tempelmitarbeiter hätten das Feuerwerk abgehalten, obwohl ihnen von den örtlichen Behörden eine Genehmigung aus Sorge um die Sicherheit verweigert worden war.

Der Brand brach aus, nachdem drei Viertel des Feuerwerks bereits abgebrannt waren. "Sonst hätte es noch viel, viel, viel mehr Opfer gegeben", sagte der Abgeordnete N.K. Premachandran zu NDTV. Die Zahl der Toten könnte zudem noch steigen, da viele Verletzte schwerste Verbrennungen erlitten. "Es wird auch viele Amputationen geben", sagte der Arzt D. Mohandas vom Krankenhaus Thiruvananthapuram.

Ministerpräsident Narendra Modi wollte den Ort der Tragödie am Sonntag aufsuchen und kündigte eine Zahlung von 200.000 Rupien (2600 Euro) an die Familien der Todesopfer und 50.000 Rupien für jeden Verletzten an. "Meine Gedanken sind bei den Familien der Toten und ich bete für die Verletzten", schrieb er auf Twitter. Das Unglück sei herzzerreißend und schockierend.

In Indien kommt es in Tempeln und auf religiösen Festivals immer wieder zu tödlichen Bränden und Massenpaniken. Grund sind oft mangelhafte Sicherheitsvorkehrungen. afp