Mehr Polizisten und Videokameras in Bonn nach Prügeltod von Niklas
Anfang Mai wurde der 17-jährige Niklas in Bonn zu Tode geprügelt. Stadt und Polizei wollen nun die Sicherheit verbessern: Mehr Polizisten und Videoüberwachung.
Bonn (dpa). Nach dem gewaltsamen Tod des 17 Jahre alten Niklas in Bonn wollen Stadt und Polizei die Sicherheit unter anderem durch Videoüberwachung und mehr Polizisten erhöhen. Der Platz, an dem Niklas zu Tode geprügelt wurde, solle umgestaltet und zusätzlich beleuchtet werden, sagte der Bonner Oberbürgermeister Ashok Sridharan (CDU) am Montag in Bonn.
Polizeipräsidentin Ursula Brohl-Sowa kündigte an, die Polizeipräsenz im Stadtteil Bad Godesberg zu erhöhen. Außerdem sollen die Möglichkeiten einer Videoüberwachung überprüft werden - nicht nur am Tatort, sondern auch an anderen Stellen in Bonn.
Vertreter von Polizei, Stadtverwaltung, Jugendamt, Kirchen, Schulen und Jugendeinrichtungen trafen sich am Montag zu einem „Runden Tisch gegen Gewalt“ im Rathaus. „Wir müssen alles daran setzen, dass sich so etwas nicht noch einmal ereignet“, sagte OB Sridharan. Es solle ein Konzept zur Gewaltprävention erarbeitet werden, „um Kinder und Jugendliche möglichst früh zu erreichen und präventiv tätig werden zu können.“
„Wir werden alles tun, um den Godesbergern wieder ein Stück mehr Sicherheit zu geben“, versprach Polizeipräsidentin Brohl-Sowa. Sie betonte zugleich, Bad Godesberg sei der Kriminalstatistik zufolge „kein besonders gefährdeter Stadtteil“. Die NRW-Initiative gegen Jugendkriminalität „Kurve kriegen“, die sich an straffällige Kinder und Jugendliche richtet, solle nun auch in Bonn eingeführt werden.
Anfang Mai war der 17-jährige Niklas nach einem Konzertbesuch von einer Gruppe junger Männer im Bonner Stadtteil Bad Godesberg attackiert worden und eine Woche später im Krankenhaus an seinen schweren Verletzungen gestorben. Ein 20-Jähriger sitzt als mutmaßlicher Täter in Untersuchungshaft.