Menschenopfer in Tempel in Mexiko-Stadt

Mexiko-Stadt (dpa) - Wissenschaftler haben am Fuße des Templo Mayor in Mexiko-Stadt ein Menschenopfer entdeckt. Der abgeschlagene Schädel sei in ein Gefäß gebettet gewesen, teilte das Nationale Institut für Anthropologie und Geschichte (INAH) mit.

Die Opfergabe sei Schätzungen zufolge 500 Jahre alt. Vermutlich handele es sich bei dem Opfer um einen jungen Kriegsgefangenen, der zu Ehren der Götter geköpft worden sei, sagte der Archäologe Salvador Guilliem. In den kommenden Wochen solle mit weiteren Ausgrabungen geklärt werden, ob es sich um eine einzelne Opfergabe oder um einen Teil eines größeren Arrangements handelt.

Der Templo Mayor war der wichtigste Tempel der aztekischen Hauptstadt Tenochtitlán. Er wurde in mehreren Etappen bis zu seiner Zerstörung durch die Spanier im Jahr 1521 immer weiter ausgebaut und war das religiöse, politische und wirtschaftliche Zentrum des Reiches.