Nörvenich Merkel dankt Soldaten für ihre Hilfe für Flüchtlinge

Eben noch Brüssel, nun Nörvenich im Kreis Düren: Inmitten der Diskussionen um die Flüchtlingspolitik hat die Bundeskanzlerin einen Termin bei der Luftwaffe. Das Geschwader war jüngst über dem Baltikum im Einsatz gewesen.

Foto: Oliver Berg

Nörvenich. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat Soldaten bei einem Besuch der Luftwaffe für ihre Hilfe für Flüchtlinge gedankt. „Wir haben auch über die Leistungen der Soldatinnen und Soldaten im Zusammenhang mit der Flüchtlingshilfe gesprochen. Auch hier möchte ich noch mal ein herzliches Dankeschön sagen“, sagte sie am Montag nach einem Gespräch mit Armeeangehörigen in Nörvenich. Der Beitrag der Bundeswehr sei ein „ganz wesentlicher“.

Merkel war in den Ort im Kreis Düren gekommen, um sich mit Soldaten zu unterhalten - unter anderem über ihre Erfahrungen im Einsatz mit den dort stationierten Eurofighter-Kampfjets. Nach Angaben der Bundeswehr wird in Nörvenich unter anderem getestet, wie sich der Jet so umrüsten lässt, dass er auch Ziele am Boden präzise erfassen kann.

Merkel beim Luftwaffengeschwader Nörvenich
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Merkel beim Luftwaffengeschwader Nörvenich

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Merkel ließ sich Equipment zeigen, sprach mit Piloten über die Flugeigenschaften des Jets und schaute bei einem donnernden Flugmanöver zu. Sie sei „natürlich nicht mit allen technischen Details vertraut“, gab die Kanzlerin zu. Aber sie sei überzeugt, dass auf höchstem Niveau gearbeitet werde.

Der Luftwaffenstandort Nörvenich hatte zudem gut vier Monate lang einen großen Teil des Bundeswehrkontingents für eine Nato-Mission zur Luftraumüberwachung über dem Baltikum gestellt, zu dem Eurofighter gehörten. Die Soldaten überwachten den Luftraum von Litauen, Estland und Lettland. Estland, Lettland und Litauen haben keine eigenen Kampfjets - Verbündete sichern daher schon seit 2004 den baltischen Luftraum. Die deutschen Piloten stiegen dabei mehrmals auf, um russische Militärflugzeuge über der Ostsee zu identifizieren. Im Januar wurde das Kommando über die Luftwaffenbasis dann an Belgien übergeben.

Das „Nato Air Policing“ im Baltikum hatte mit der Ukraine-Krise eine neue Bedeutung bekommen, weil sich die baltischen Staaten als direkte Nachbarn Russlands um ihre Sicherheit sorgen.

Für die Bundeswehr ist Nörvenich ein Ort mit einer besonderen Geschichte. Nach Angaben der Armee hatten dort am 2. Januar 1956 die ersten Freiwilligen der Luftwaffe ihren Dienst angetreten. Das Datum markiere daher die Gründung der Luftstreitkräfte der Bundeswehr vor 60 Jahren. (dpa/lnw)