Wetterbesserung zum Wochenende Meteorologen machen Hoffnung auf goldenes Oktoberwetter

Offenbach (dpa) - Unbeständig, regnerisch, windig - so präsentiert sich überwiegend das Wetter in den kommenden Tagen. Aber zum Wochenende könnte das anders werden.

Foto: dpa

„Ein Blick auf die verschiedenen Computerberechnungen der mittelfristigen Wetterentwicklung weckt Hoffnungen auf goldenes Oktoberwetter“, sagte Meteorologe Adrian Leyser vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach.

Am Dienstag bildet sich an der Südostflanke von Tief „Zacharias“ über Island ein kleines Randtief. Entgegen einigen Prognosen wird es sich laut DWD aber nicht zu einem ausgewachsenen Sturmtief entwickeln und die Küstenregionen nur streifen. Die Temperaturen erreichen 13 bis 19 Grad. Am Mittwoch und Donnerstag ändert sich am eher unfreundlichen Wetter vor allem in der Nordhälfte Deutschlands wenig.

Doch ab der zweiten Wochenhälfte weitet sich vom Mittelmeerraum eine Hochdruckzone nordwärts aus. Sie blockiert die von Westen nahenden atlantischen Tiefausläufer.

Noch sei unsicher, wie effektiv und ausdauernd diese Blockierung sei, erklärte DWD-Meteorologe Leyser. Auch müsse man den Nebel im Auge behalten, der sich zäh halten kann. „Dennoch steigen die Chancen auf goldenes, sprich sonnigeres und wärmeres Oktoberwetter von Süden her zum Wochenende auch im Norden insgesamt deutlich an.“

Die vorläufige Unwetterbilanz für 2017: Weniger Gewitter als in den Vorjahren, aber umso heftigere und viel mehr Blitze. Rund 716.000 Blitze wurden bis Ende August in Deutschland registriert, so ein Sprecher des DWD. Das waren 76.751 mehr als im Gesamtjahr 2016.

Die Untersuchungsergebnisse des DWD und des Münchner Blitzortungsunternehmens nowcast zeigen, dass 2017 mit 142 Gewittertagen bis Ende August noch klar hinter den durchschnittlich 195 Gewittertagen der Vorjahre zurückblieb. Wie nowcast-Gründer Daniel Betz sagte, gab es aber mehr Blitze mit einer Stromstärke von mindestens fünf Kiloampere als „in jedem der letzten vier Jahre“.

Für diese hohen Werte sei vor allem das heftige Gewitter am 22. Juni verantwortlich. An diesem Tag zuckten mehr als 104.000 Blitze in Deutschland vom Himmel - der zweithöchste Wert der vergangenen zehn Jahre. Nur im Jahr 2013 wurde am 20. Juni mit knapp 185.000 Blitzen ein noch höheres Aufkommen gemessen.

Es sei noch zu früh für Aussagen, ob der Klimawandel für stärkere Gewitter sorge, sagte DWD-Sprecher Gerhard Lux. „Dazu müsste man die Daten von mindestens 30 Jahren vergleichen.“ So lange gebe es die Blitzortungssysteme aber noch nicht.

Von Gewitterhochburgen in Deutschland könne man nicht sprechen, betonte Lux. „Gewitter sind Einzelereignisse und jedes Jahr anders.“ Allerdings sei der Süden Deutschlands tendenziell stärker von Gewittern betroffen als die Küstengebiete, da Alpen und Mittelgebirge die Gewitterbildung begünstigten.