MH370-Suchtrupps fahnden nach Quelle von Signalen

Perth/Peking (dpa) - Bei der fieberhaften Suche nach dem verschollenen Flug MH370 haben zwei Schiffe Signale empfangen, die von der Blackbox stammen könnten. Ein chinesisches Suchschiff registrierte zweimal ein Signal auf der Frequenz 37,5 Kilohertz, die für Flugschreiber im Wasser typisch ist.

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Das sagte der Koordinator der Suchaktion, Angus Houston, am Sonntag. Auch das mit hochsensiblen Sensoren ausgestattete australische Schiff „Ocean Shield“, das in einem anderen Seegebiet unterwegs ist, habe ein akustisches Signal aufgefangen.

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„Das ist ein wichtiger und hoffnungsvoll stimmender Hinweis, aber er sollte mit äußerster Vorsicht behandelt werden“, sagte Houston. Am vielversprechendsten seien die beiden Signale, die das chinesische Schiff „Haixun 01“ registriert hatte. „Wir haben ein akustisches Ereignis festgestellt“, sagte Houston. Ob es von einem Flugschreiber am Meeresgrund stamme, sei aber unklar.

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Das chinesische Schiff hatte das Signal zunächst am Freitag und später am Samstag mehr als 1600 Kilometer nordwestlich der australischen Stadt Perth im Indischen Ozean aufgefangen, wie das chinesische Staatsfernsehen CCTV berichtete. „Die "Haixun 01" hat das Signal für rund 90 Sekunden wiedergefunden in einem Radius von etwa zwei Kilometern“, sagte Houston. Das britische Marineschiff „HMS Echo“ ist mit Spezialausrüstung zum Aufspüren akustischer Signale an Bord auf dem Weg zu der Stelle.

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Laut der britischen BBC sollte das Schiff am frühen Montagmorgen in der Region eintreffen. Zuvor hatten Experten beim US-Sender CNN und beim chinesischen Sender CCTV berichtet, dass die „HMS Echo“ möglicherweise erst am Dienstag in dem Areal ankommen werde.

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Yin Zhuo von Chinas Volksbefreiungsarmee wertete die Signale als wichtigen Hinweis. „In der Region gibt es keine wichtigen Routen für zivile Flugzeuge oder Schiffe“, sagte er CCTV. „Deshalb ist es sehr unwahrscheinlich, dass das Signal von der Blackbox eines anderen Flugzeugs stammt.“

Selbst wenn die „HMS Echo“ das Signal auch empfangen sollte, dürfte die weitere Suche schwierig bleiben. Die „Haixun 01“ ist über einem besonders tiefen Gebiet des Indischen Ozeans unterwegs. „Es ist wahnsinnig tief. Es geht bis zu 4,5 Kilometer in die Tiefe. Jede Bergungsoperation könnte daher eine riesige Herausforderung und sehr anstrengend werden und dürfte lange Zeit dauern“, sagte Houston.

Den Suchtrupps läuft die Zeit weg. Weil die Batterien nur für rund 30 Tage ausreichen, könnte die Blackbox etwa ab diesem Montag aufhören zu senden. Danach dürfte es noch schwerer werden, Reste des Flugzeugs zu finden.

Bis zu zehn Militärflugzeuge, zwei zivile Flugzeuge und 13 Schiffe suchten am Sonntag in drei separaten Gebieten, wie das Joint Agency Coordination Centre (JACC) in Australien mitteilte. Die Suchareale liegen etwa 2000 Kilometer nordwestlich von Perth und erstrecken sich über ein Gebiet von insgesamt rund 216 000 Quadratkilometern - das entspricht etwa der Fläche Großbritanniens.

Die Blackbox könnte helfen, das Mysterium um das Verschwinden des Flugzeugs zu klären. Der orangefarbene Metallbehälter enthält den Flugschreiber, der Daten wie Kurs, Flughöhe oder Tempo registriert. Zudem zeichnet ein Stimmenrekorder Gespräche und Geräusche im Cockpit auf. Die Maschine mit 239 Menschen an Bord war am 8. März auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking verschollen und ist allem Anschein nach in den Indischen Ozean gestürzt.