Middelhoff-Prozess geht auf die Zielgerade
Essen (dpa) - Der Essener Untreue-Prozess gegen Ex-Arcandor-Chef Middelhoff geht auf die Zielgerade. Das Gericht hat angekündigt, dass es am Donnerstag möglicherweise zu einem Abschluss der Beweisaufnahme in dem seit fast einem halben Jahr laufenden Verfahren kommen könnte.
Für diesen Fall hat der Vorsitzende Richter der 15. Wirtschaftsstrafkammer des Essener Landgerichts, Jörg Schmitt, die Staatsanwaltschaft gebeten, sich auf ihr Plädoyer vorzubereiten. Zuvor muss die Strafkammer des Essener Landgerichts jedoch noch über offene Beweisanträge der Verteidigung des ehemaligen Top-Managers entscheiden. Ein Urteil wäre dann noch im November zu erwarten.
Im Essener Untreue-Prozess wirft die Anklage Middelhoff vor, den inzwischen insolventen Handelskonzern mit betriebsfremden Kosten belastet zu haben. Hauptsächlich geht es um Flüge mit Charterflugzeugen, die von Arcandor bezahlt wurden, nach Auffassung der Anklagebehörde aber ganz oder teilweise privat veranlasst waren. Daneben soll Middelhoff eine Festschrift für seinen Mentor zu Unrecht über die Firma abgerechnet haben. Den Gesamtschaden beziffert die Staatsanwaltschaft auf 1,1 Millionen Euro. Middelhoff weist die Vorwürfe entschieden zurück.