Warnung vor weiteren Beben Mindestens drei Tote und 230 Verletzte bei Erdbeben in Japan

Osaka (dpa) - Ein starkes Erdbeben in der Region der japanischen Millionenstadt Osaka hat am Montag mindestens drei Menschen das Leben gekostet und etwa 230 verletzt.

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Ein neunjähriges Mädchen starb auf dem Weg zur Schule, als die Außenmauer eines Swimmingpools einstürzte. Auch ein alter Mann wurde von einer Mauer erschlagen, ein anderer von einem umstürzenden Bücherregal.

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Lokale Medien meldeten Dutzende von Bränden, in Geschäften fielen Waren aus den Regalen. Pendler kamen nicht rechtzeitig zur Arbeit, weil viele Bahnen sowie Hochgeschwindigkeitszüge im morgendlichen Berufsverkehr stillstanden.

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„Ich sah die Decke und den Boden schwanken, ich konnte kaum stehen“, schilderte ein Pendler am Bahnhof Osaka den Moment des Bebens mit einer Stärke von 6,1. „Es war unheimlich.“ Weil das Erdbebenzentrum in lediglich 13 Kilometer Tiefe unterhalb der gleichnamigen Provinz Osaka lag, waren die Erschütterungen vergleichsweise heftig, berichteten Medien. Es sei die stärkste seismische Intensität in der westlichen Provinz seit Beginn umfassender Aufzeichnungen im Jahr 1923 gewesen, hieß es unter Berufung auf die nationale Wetterbehörde in Tokio.

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Eine Warnung vor einem Tsunami wurde aber nicht ausgegeben. Berichte über Unregelmäßigkeiten in Atomkraftwerken der Region gebe es ebenfalls nicht, hieß es. Eine Wasserleitung unter einer Straße platzte, so dass die Umgebung überschwemmt wurde. Mehrere Konzerne, darunter die Autobauer Toyota, Honda und Daihatsu, mussten den Betrieb in Fabriken der Region vorübergehend stoppen.

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Experten warnen schon seit langem vor starken Beben in der Region, da sich dort mehrere tektonische Verwerfungen befinden. So verläuft eine davon direkt unter der Metropole Osaka entlang und gilt als besonders gefährlich, da sie seit mehr als 10 000 Jahren inaktiv sei. 1995 war die Region im Westen des Landes von einem Beben der Stärke 7,3 heimgesucht worden. Damals kamen 6434 Menschen ums Leben.

Die nationale Wetterbehörde warnte am Montag vor starken Nachbeben. Sie wies jedoch Befürchtungen zurück, die jüngste Erschütterung könnte ein für die Zukunft erwartetes Mega-Erdbeben und einen massiven Tsunami auslösen. Das hatte es 2011 im Nordosten gegeben, als ein Tsunami 18 500 Menschen tötete und es in Fukushima zu einer Atomkatastrophe kam.

Das Inselreich Japan ist eines der am stärksten von Erdbeben bedrohten Länder der Welt. Erst am Wochenende hatten zwei Beben geringerer Stärke auch Tokios Nachbarprovinzen Gumma und Chiba erschüttert. Durch die Erschütterung vom Montag fiel in über 170 000 Haushalten in Osaka und der Nachbarprovinz Hyogo der Strom aus. In mehr als 100 000 Haushalten wurde die Gasversorgung unterbrochen. Einige Menschen blieben auf dem Weg zur Arbeit in Aufzügen stecken.