Gefühl von Sicherheit Erste Mini-Alarmanlagen für Obdachlose in NRW

Hagen · Nach einer Testphase werden kleine Alarm-Geräte jetzt an einigen Orten in NRW von Ehrenamtlern an Obdachlose verteilt. Sie würden gut angenommen, die Menschen fühlten sich nun auf der Straße besser vor Diebstahl geschützt.

Der Obdachlose Björn hält eine Alarmanlage, die sogenannte Clochard Alert, in seinen Händen.

Foto: dpa/Jonas Güttler

Um Obdachlose besser vor Diebstahl ihrer Habseligkeiten zu schützen, sind nun an einigen Orten in Nordrhein-Westfalen erste Mini-Alarmanlagen ausgegeben worden. Die ersten rund 100 Minis, die der Verein „Unsichtbar“ dank Sponsoren erhalten habe, würden nun Nacht für Nacht zunächst in Hagen, Wuppertal und im Ennepe-Ruhr-Kreis ausgeteilt. Das berichtete Holger Brandenburg von der ehrenamtlichen Hilfsinitiative. Das nur wenige Zentimeter kleine tragbare Gerät - bestehend aus einem Röhrchen und einem langen, dünnen Kabel - schlägt Alarm, wenn man sich daran zu schaffen macht.

Die Idee sei dem Verein vor einiger Zeit gekommen, an der Ruhr-Uni Bochum sei dann ein Prototyp entwickelt worden, der in der Testphase gut angekommen sei, schilderte Brandenburg. Die neuen Geräte würden nun produziert vom Hersteller Melitec und seien mit bis zu 80 Dezibel deutlich lauter als die Prototypen. Das Feedback sei positiv. „Das lässt die Obdachlosen besser schlafen, sie gehen mit einem ganz anderen Gefühl von Sicherheit in den Schlaf.“

Das Gerät löst lärmend aus, wenn jemand heftig an dem Kabel reißt oder es zu durchtrennen versucht. Und es alarmiert, wenn jemand den Stecker als Verbindungsteil zwischen Kabel und Röhrchen ziehen will. Das Kabel wird etwa um Tasche oder Rucksack des obdachlosen Menschen fixiert, der kleine Apparat mit einem Startknopf aktiviert.

Diebstahl und Übergriffe sind nach Berichten von
Obdachlosenhelfern ein enormes Problem. „Das Ganze ist natürlich kostenlos für die Obdachlosen, gesponsort sind die Geräte von einem Fanverein des BVB“, sagte Brandenburg.

( dpa/lnw)